Acht Spieler wurden bei Rot-Weiss Essen nach dem letzten Drittliga-Spieltag offiziell verabschiedet. Einer von ihnen war Oguzhan Kefkir. Der 31-Jährige, der seit 2019 an der Hafenstraße unter Vertrag stand und einen erheblichen Anteil am Aufstieg im letzten Jahr hatte, wurde nach dem 2:2-Remis gegen den SC Verl mit Sprechchören und Standing Ovations gefeiert.
Entsprechend emotional zeigte sich Kefkir im anschließenden Interview: "Das war wirklich sehr emotional. Ich musste mich zurückhalten, dass da nicht die Tränen ausbrechen. Das war einfach unglaublich. Die vier Jahre, die ich hier erleben durfte, waren einfach super geil. Ich wollte immer für diesen Verein spielen und diese Kulisse erleben. Und: Ich habe diesen Verein in den vier Jahren einfach zu 100 Prozent erlebt und es genossen. Die Zeit hat mich sportlich und privat sehr geprägt. Es fiel mir natürlich nicht leicht, aber es war atemberaubend, wie wir verabschiedet wurden. Ich möchte mich beim Verein und allen Fans für die tolle Unterstützung bedanken, für diese vier geilen Jahren mit sehr vielen Highlights."
Der gebürtige Wuppertaler ist ein Spieler, der in den letzten Jahren immer etwas unter dem Radar lief, aber trotzdem einer der wichtigsten Faktoren für die jüngsten Erfolge war – und ein Mann für die besonderen Momente.
Nach seinem Wechsel an die Hafenstraße im Sommer 2019 entwickelte er sich unter Ex-Trainer Christian Titz direkt zum Leistungsträger. Auch als Christian Neidhart das Amt an der Hafenstraße übernahm, setzte er direkt auf Kefkir – und wurde nicht enttäuscht. Bei der legendären DFB-Pokal-Reise bis ins Viertelfinale steuerte der Außenstürmer sowohl gegen Fortuna Düsseldorf (3:2) als auch im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen (2:1 n.V.) jeweils ein wichtiges Tor bei.
Seine beste Saison spielte der Routinier allerdings 2021/22. Fünf Tore und 16 Vorlagen steuerte Kefkir zum ersehnten Drittliga-Aufstieg nach 14 Jahren bei. Wenn es drauf ankam, war er da. In den beiden entscheidenden Spielen um den Titel – in Rödinghausen (3:0) und gegen RW Ahlen (2:0) – war er an allen fünf Treffern direkt beteiligt. Ohne Kefkir würde RWE wohl heute noch in der Regionalliga spielen.
Das größte Highlight war der Aufstieg, aber natürlich auch die Pokal-Highlights gegen Düsseldorf und Leverkusen. Ich würde schon sagen, dass Rot-Weiss Essen mit die schönste Zeit in meiner Karriere war. Auch privat verbinde ich sehr viel mit dem Verein.
Oguzhan Kefkir.
Angesprochen auf seinen persönlichen Top-Moment, erklärte der Familienvater: "Das größte Highlight war der Aufstieg, aber natürlich auch die Pokal-Highlights gegen Düsseldorf und Leverkusen. Ich würde schon sagen, dass Rot-Weiss Essen mit die schönste Zeit in meiner Karriere war. Auch privat verbinde ich sehr viel mit dem Verein."
Kefkir machte auch keinen Hehl daraus, dass er gerne in Essen seine Karriere beendet hätte. Derweil ist seine Zukunft noch offen: "Von meiner Seite wäre ich so lange hier geblieben wie möglich. Aber so ist es nun mal im Fußball. Es ist schade, aber man soll auch gehen, wenn es am schönsten ist. Meine Zukunft ist offen, da gibt es noch nichts konkretes. 3. Liga oder Regionalliga, es könnte beides passieren. Schauen wir mal."