Totgesagte leben länger. Dieses Sprichwort trifft aktuell auf den Drittligisten SV Meppen zu. Eigentlich waren die Emsländer nach der 0:1-Niederlage bei der U23 von Borussia Dortmund am 32. Spieltag schon abgestiegen. Aber der SVM hat sich noch lange nicht aufgegeben und konnte in den vergangenen zwei Partien zwei Siege feiern, mit denen wohl niemand rechnete.
Auf den Last-Minute-Erfolg (1:0) gegen den 1. FC Saarbrücken, folgte ein sensationelles 2:1 beim Tabellendritten SV Wehen Wiesbaden – nach 0:1-Rückstand. Durch die sechs Punkte verließ Meppen den letzten Tabellenplatz und verkürzte den Abstand auf das rettende Ufer auf fünf Zähler. Nach der Dortmund-Niederlage waren es noch elf Punkte Rückstand.
Ein Garant für den Aufschwung ist der neue Trainer Ernst Middendorp. Seit seiner Amtsübernahme am 07. März 2023 holte er genauso viele Siege (3) wie sein Vorgänger Stefan Krämer, der allerdings in 25 Partien an der Seitenlinie stand. Middendorp brauchte für diese Statistik nur neun Spiele.
Angesprochen auf ein mögliches "Wunder von Meppen" erklärte der 64-Jährige im Magenta Sport-Interview: "Ach, ich wiederhole mich jetzt. Wir werden alles dafür tun, um so gut wie möglich für unser nächstes Heimspiel vorbereitet zu sein. Dort werden wir wieder eine große Gruppe haben, die uns supporten und unterstützen wird."
Das nächste Heimspiel? Am Samstag (06. Mai, 14 Uhr) trifft Meppen auf Rot-Weiss Essen. Während die Essener im Bestfall den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen könnten, müssen die Hausherren gewinnen, um weiterhin eine halbwegs realistische Chance auf den Liga-Verbleib zu haben. Bei einem Dreier wären die Meppener wieder voll im Geschäft.
Für Middendorp wird es ein Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub. Vom 7. April bis zum 9. Mai 2009 arbeitete Middendorp für Rot-Weiss Essen, bevor es ihn über Zypern (Anorthosis Famagusta) nach Südafrika zog. Bei RWE stand er nur in fünf Regionalliga-Partien an der Seitenlinie und holte einen Sieg (vier Niederlagen).
Allerdings siegte er im Niederrheinpokal-Halbfinale gegen den Wuppertaler SV mit 2:1. Nun kommt es, knapp 14 Jahre nach seiner Entlassung, zum Wiedersehen mit Rot-Weiss Essen.