Ein Unentschieden hätten die Fans von Rot-Weiss Essen vor dem Spiel gegen den VfL Osnabrück wohl unterschrieben. Schließlich kam der Gast mit fünf Auswärtssiegen in Serie als Team der Stunde an die Hafenstraße.
Nach intensiven 94 Minuten trennten sich beide Traditionsklubs leistungsgerecht 1:1 (0:1)-Remis. Doch vielleicht wäre für die Essener im Endeffekt sogar mehr drin gewesen.
Sie spielten in der zweiten Halbzeit druckvoll, mutig und hatten viele Spielanteile, doch nur Lawrence Ennali (65.) gelang ein Treffer. Ron Berlinski, Felix Bastians und Isaiah Young hatten gute Chancen – und dazu erzielte Essen zwei Abseitstore.
Deswegen hatte auch US-Boy Young nach dem Abpfiff gemischte Gefühle, wie er das Unentschieden einordnen sollte: "Wir hatten in der ersten Halbzeit schon Ballbesitz und Chancen. In der zweiten Hälfte haben wir uns das 1:1 verdient, auch drei Punkte wären möglich gewesen. Ich bin zufrieden mit der Leistung der Mannschaft, aber ich will immer gewinnen. Wir sind aber auf jeden Fall auf einem guten Weg."
In der Halbzeitpause wurde Young auf die Zehner-Position gestellt und Ennali ersetzte Torben Müsel. Diese Umstellung zahlte sich aus, weil Ennali zum Ausgleich traf und Young im zweiten Durchgang viele Angriffe initiierte. "Dass ich auf die Zehn gewechselt bin, war eine gute Entscheidung. Nichts gegen Torben, er hat es auch ordentlich gemacht. Aber so hatten wir mehr Geschwindigkeit vorne", betonte der 24-Jährige.
Für die Essener war es das elfte Heimspiel in Serie ohne Niederlage. Seit dem 1:4 gegen Viktoria Köln – am 09. August 2022 – ist die Elf von Cheftrainer Christoph Dabrowski an der Hafenstraße ungeschlagen. Die Bilanz: vier Siege und sieben Remis.
Unsere Fans machen es schwer für jeden Gegner. Bei jedem Heimspiel hast du diese extra zehn Prozent. Ich finde, wir sind schwer zu schlagen, eklig und arbeiten schon viel. Wir können gegen jede Mannschaft Punkte holen.
Isaiah Young.
Young erklärte nach dem Osnabrück-Spiel, warum RWE zuhause so schwer zu schlagen ist: "Unsere Fans machen es schwer für jeden Gegner. Bei jedem Heimspiel hast du diese extra zehn Prozent. Ich finde, wir sind schwer zu schlagen, eklig und arbeiten schon viel. Wir können gegen jede Mannschaft Punkte holen. Das ist die Realität. Mir ist es egal, gegen wen wir spielen."