Der SV Waldhof Mannheim gewann am Montagabend das Top-Spiel gegen den Spitzenreiter SV Elversberg nicht unverdient mit 2:1 (0:1) und kletterte auf den fünften Tabellenplatz. Für die Mannschaft von Ex-RWE-Trainer Christian Neidhart war es der elfte Heimsieg im 13. Spiel. Einzig gegen seinen alten Arbeitgeber Rot-Weiss Essen setzte es eine 1:2-Pleite.
Nach dem Triumph über den Primus der Liga war die Stimmung gut im Carl-Benz-Stadion, das mit 11.680 Fans prächtig gefüllt war. "Das war mal wieder Waldhof-Wahnsinn. Man hat die Energie im Stadion gespürt", betonte Fridolin Wagner, Torschütze zum 1:1, anschließend im Interview mit Magenta-Sport.
Es gab an diesem Abend aber auch kritische Stimmen. Diese richteten sich nicht an die Mannschaft, sondern an Präsident Bernd Beetz. Was war passiert? Schon seit Jahren drängt der Verein auf den Bau einer neuen Arena, weil die Modernisierung des Carl-Benz-Stadions allein für den Spielbetrieb in der 3. Liga 22 Millionen Euro kosten würde.
Es müsste ein komplett neues Stromnetz installiert werden, dazu ist eine Vergrößerung des Spielfelds notwendig und auch die Erneuerung des Wasserversorgungs- und Lüftungssystems stünde auf dem Plan. Für die 2. Liga würde der Kostenpunkt sogar bei 49 Millionen Euro liegen.
Mit einem solchen Stadion wäre der Verein voll und ganz zweitligatauglich. Da haben auch einige andere eine maximale Kapazität von 15.000 Zuschauern. Das Stadion muss so konzipiert werden, dass eine Erweiterung möglich ist. Ich wurde mal von Teilen des Gemeinderats gefragt, ob ich zur Finanzierung eines neuen Stadions bereit wäre. Das habe ich bejaht.
Bernd Beetz.
Deswegen hat sich Beetz jetzt erstmals zu seinen Vorstellungen beim Bau eines neuen Stadions gemeldet. "15.000 Zuschauer halte ich für die richtige Größe. Mir geht es jetzt erstmal um ein tragfähiges und wirtschaftliches Konzept, ich will da keine Luftschlösser bauen. Mit einem solchen Stadion wäre der Verein voll und ganz zweitligatauglich. Da haben auch einige andere eine maximale Kapazität von 15.000 Zuschauern. Das Stadion muss so konzipiert werden, dass eine Erweiterung möglich ist. Ich wurde mal von Teilen des Gemeinderats gefragt, ob ich zur Finanzierung eines neuen Stadions bereit wäre. Das habe ich bejaht", erklärte der 72-Jährige im Interview mit dem Mannheimer Morgen.
Unter den 15.000 Fans soll es 20 Logen und etwa 2000 Business-Sitzplätze geben. Würde bedeuten: Abzüglich des Gästeblocks bleiben dann nur noch etwa 11.000 Plätze für die Waldhof-Anhänger. Angesichts eines Zuschauerschnitts von 9747 Fans pro Partie könnte diese Anzahl im Aufstiegsfall deutlich zu gering sein.
Dementsprechend sorgt diese Idee für Kritik. Was die Waldhof-Fans von den Plänen des Präsidenten halten, machten sie am Montagabend im Rahmen des Heimspiels gegen Elversberg auf Spruchbändern deutlich: "Fußball den Fans, nicht den Bonzen" und "Stadion für alle" war darauf zu lesen. Es wird spannend, ob und wann sich Beetz zum Unmut der Zuschauer äußern wird.