Ein Tag zum vergessen: Die Zweitvertretung von Borussia Dortmund musste sich dem FC Ingolstadt am 2. Spieltag der 3. Liga mit 0:4 (0:2) geschlagen geben. Nach einem zähen Beginn gaben die Gäste aus Bayern der jungen Mannschaft des BVB II vor 2081 Zuschauern im Signal Iduna Park eine Lehrstunde. Neu-Trainer Christian Preußer analysierte, dass sein Team ab dem zweiten Drittel „gar nicht mehr in die Struktur reinkam“ und „der Stecker rausgeflogen“ sei.
Obwohl die ersten 25 Minuten laut Ingolstadt-Coach Rüdiger Rehm an die Hausherren gingen, habe sein Team „trotzdem nichts in Richtung eigenes Tor zugelassen.“ Nach rund einer halben Stunde drehte der Zweitliga-Absteiger dann auf: „Wir haben versucht, den Gegner über Zweikämpfe immer wieder zu beeindrucken. Das ist uns im Laufe der ersten Halbzeit dann auch immer besser gelungen. Die zweite Kopfballchance haben wir genutzt. Das war der Dosenöffner“, analysierte der 43-Jährige. Nach einer Flanke in den Strafraum stieg Patrick Schmidt am höchsten und köpfte zum 1:0-Führungstreffer ein (31.).
FC Ingolstadt: Funk - Costly (69. Rausch), Musliu, Brackelmann, Franke - Sarpei (78. Civeja), Schröck, Röhl, Doumbouya (78. Butler) - Schmidt (83. Llugiqi), Testroet (69. Hawkins)
Schiedsrichter: Tom Bauer
Zuschauer: 2081
Tore: 0:1 Schmidt (31.), 0:2 Testroet (45.+2), 0:3 Röhl (56.), 0:4 Sarpei (65.)
Anschließend fehlte BVB II-Coach Preußer „die Tiefe und Power“ im Spiel. Die Schanzer führten die Dortmunder über weite Strecken regelrecht vor und erhöhten kurz vor der Pause durch einen verwandelten Strafstoß von Mittelstürmer Pascal Testroet (45.+2). Rehm warnte in der Halbzeit davor, „nicht nachlassen zu dürfen“ und war mit dem Auftritt im zweiten Durchgang hochzufrieden: „Meine Mannschaft hat sehr präsent durchgespielt und die Konterchancen genutzt. Sicherlich haben wir noch Einiges liegen lassen, haben aber am Ende hochverdient gewonnen.“
Preußer: „Habe Szenen im Kopf, die so nicht passieren dürfen“
Durch eine traumhafte Direktabnahme von der Strafraumkante stellte FCI-Talent Merlin Röhl auf 3:0 (56.), zehn Spielminuten später schnürte Hans Nunoo Sarpei den Sack endgültig zu und traf zum 4:0-Endstand. Preußer möchte die einzelnen Fehler, die zu der Niederlage führten, gründlich analysieren und aufarbeiten: „Ich habe ein paar Szenen im Kopf, die so natürlich nicht passieren dürfen. Wir haben einen Eckball und laufen dann eins gegen vier in den Konter. Wir haben zu große Räume hergegeben, die dann auch ausgenutzt wurden. Die persönlichen Duelle müssen wir uns nochmal angucken, weil einige Zweikämpfe verloren gegangen sind.“
„Interessant“, erklärte der Coach, „wird das Rückspiel, wenn die Jungs Spielerfahrung gesammelt und wir uns dran gewöhnt haben.“ Kurzfristig gelte es „sich zu schütteln“. Viel Zeit bleibt dem BVB II aufgrund der englischen Woche dafür nicht: Bereits am kommenden Mittwoch (19:00 Uhr) steht das Gastspiel beim 1. FC Saarbrücken an.