Abgesehen vom mittlerweile im defensiven Mittelfeld gesetzten Marvin Knoll und Flügelflitzer John Yeboah ließ MSV-Trainer Hagen Schmidt vor 700 Zuschauern in der Velberter IMS-Arena seine volle Kapelle auflaufen. Zeit für große Experimente blieb nicht, zu wichtig ist der Niederrheinpokal für die Zebras. Und doch ging Schmidt nach 37 Minuten auf Nummer sicher, als er Aziz Bouhaddouz aufgrund von Oberschenkelproblemen vorzeitig vom Platz nahm. Der Angreifer lief wenige Augenblicke zuvor ohne behandelt zu werden Richtung Kabinentrakt.
Der Trainer sprach auf der anschließenden Pressekonferenz von einer „muskulären Geschichte. Wir hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist.“ Marvin Bakalorz und Niko Bretschneider standen den Zebras am Mittwochabend nicht zur Verfügung. Während der linke Außenverteidiger nach seiner überstandenen leichten Gehirnerschütterung wieder im Training ist und vorsichtshalber zuhause blieb, sehe es bei Bakalorz und seiner Sprunggelenksverletzung „schwieriger“ aus, so teilte es der Trainer mit, der Marlon Frey erneut in die Abwehrkette zurückzog.
Bakir mit Schwierigkeiten unter Schmidt
Ein Spieler, der unter dem 51-Jährigen bisher weniger zum Zug kam, ist Alaa Bakir. Der offensive Mittelfeldspieler war nach einer ordentlichen Sommer-Vorbereitung unter Pavel Dotchev lange gesetzt, unter Schmidt hingegen stand der 21-Jährige noch nicht einmal über die gesamten 90 Minuten auf dem Rasen. Allerdings hatte er auch länger mit den Nachwirkungen seiner Mitte Januar eingefangenen Corona-Infektion zu kämpfen. In Velbert kam er für Bouhaddouz in die Partie und glänzte wenig später mit der Vorlage für Orhan Ademis Treffer zum 1:1, ehe Duisburgs Nummer neun kurz vor Schluss selbst noch zum 5:1 traf und seine gute Leistung dadurch krönte.
Nach dem so wichtigen Weiterkommen im Niederrheinpokal hatte der Trainer nur lobende Worte für seinen Mittelfeldmann übrig. Bakir konnte sich sicherlich wieder für einen Startelfeinsatz empfehlen, voreilige Schlüsse wollte der Coach trotz des Kompliments nicht ziehen. „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Er hat definitiv einen guten Job gemacht. Jetzt gucken wir, wie es am Wochenende aussieht“, sagte Schmidt, der Bakir in Topform wohl kaum weiter auf die Bank setzen kann.