Während FCS-Trainer Uwe Koschinat den Temperaturen entsprechend in dicker Winterjacke vom Spielfeldrand coachte, gab Hagen Schmidt seine Kommandos in der Schauinsland-Reisen-Arena im Pullover. Natürlich konnte er nicht erahnen, welches Feuerwerk sein Team in der Schlussviertelstunde zünden würde. Am Ende kam die Duisburger Aufholjagd allerdings zu spät. Die Schmidt-Elf musste sich ankreiden lassen, dass sie vor allem im ersten Durchgang auf dem Weg nach vorne viel zu harmlos agierte und es auch die neuformierte Defensive um Neuzugang Marvin Knoll dem Gegner immer wieder viel zu einfach machte.
Alte Muster, die die Zebras letztlich um einen Punktgewinn brachten. „Wir hatten in den ersten 20 Minuten in der Dreierkette große Probleme“, monierte Schmidt, der während des Spiels eine Umstellung vornahm und auf die gewohnte Viererkette zurück rotierte. „Danach lief es deutlich besser.“ Beiden Trainern war die Emotionalität auf der anschließenden Pressekonferenz noch anzumerken. Die Analyse war aufgrund dessen nicht ganz so klar, wie man es von Koschinat und Schmidt sonst kennt.
Lob für Aufholjagd – Kritik an Defensiv-Verbund
Hagen Schmidt beklagte einmal mehr die „einfachen Gegentore“, die sich sein Team gegen den 1. FCS wieder einmal gefangen hat. „Die muss ich mir noch mal in Ruhe zu Gemüte führen. Da kriege ich wahrscheinlich mehrfach ein paar Anwandlungen“, meinte Schmidt, der trotz aller Kritik vor allem seinen Vorderleuten ein Kompliment aussprach. „Das verlangt Respekt. Wir haben uns nicht aufgegeben. Auch wenn wir am Ende mit leeren Händen dastehen, war es fußballerisch eine wesentliche Steigerung“, lobte Schmidt.
Die Fehler im Spiel gegen den Ball brachen dem MSV aber wieder mal das Genick. Noch hat es der Trainer nicht hinbekommen, seine Defensive ausreichend zu stabilisieren. Auch der Wechsel zur Dreierkette hat am Ende nicht funktioniert. Hoffnung macht weiter die Personalie Marvin Knoll. Der Neuzugang aus St. Pauli fiel am Sonntag mit vielen lauten Anweisungen auf. Knoll könnte mit seinen Leaderqualitäten der so holprigen MSV-Abwehr einen neuen Anstrich verpassen. Schon am Mittwoch wird die Hintermannschaft der Zebras erneut ordentlich gefordert sein. Dann ist der souveräne Spitzenreiter aus Magdeburg zu Gast in der Schauinsland-Reisen-Arena.