Abdoulaye Kamara, Soumaüla Coulibaly, Bradley Fink, Julian Rijkhoff, Justin Njinmah und Co.: Die Liste, der in der U23 oder der U19 spielenden BVB-Top-Talente mit oder ohne Profi-Vertrag lässt sich inzwischen beinahe beliebig fortsetzen. Und mit Prince Aning von Ajax Amsterdam soll das nächste Juwel bereits in der Tür stehen. Entwickelt sich Borussia Dortmund nun endgültig zu einer der Top-Akademien in Europa?
Wir sprachen mit dem Direktor des Nachwuchsleistungszentrums des BVB Lars Ricken: „Was unser Ruf ist - oder nicht ist - will ich gar nicht bewerten. Wichtig ist, dass wir sportlich total ambitioniert sind. Und da ist es egal, ob es jetzt die Profis sind, oder die U23 oder der Jugendbereich: Uns ist bewusst, dass die Ansprüche hoch sind. Darauf wollen wir die Spieler vorbereiten. Und deshalb brauchen wir in allen Ligen Wettbewerb auf höchstem Niveau“, erklärte Ricken.
Das rentiert sich sofort. Spieler wie Steffen Tigges, Kamara oder Coulibaly aus dem Profibereich können hier auf höchstem Niveau spielen.
Lars Ricken über den Drittliga-Aufstieg
Genau deswegen sei der Aufstieg der zweiten Mannschaft in die 3. Liga auch so wichtig für den Klub gewesen. Das rechtfertige auch den finanziellen Mehraufwand. Denn die 3. Liga sei auch ein gutes Argument bei Vertragsverhandlungen. „Das rentiert sich sofort. Spieler wie Steffen Tigges, Kamara oder Coulibaly aus dem Profibereich können hier auf höchstem Niveau spielen. Es bietet unseren Jugendspielern wie Bradley Fink zudem die Möglichkeit, den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu gehen“, sagte Ricken.
„Und auch für die Anwerbung von Spielern ist die 3. Liga als Zwischenritt natürlich ein gutes Argument. Weil es eben nicht Normalität ist, Spieler wie Youssoufa Moukoko zu haben, die mit 16 oder 17 Jahren schon in der Bundesliga spielen.“
Das sei eher die Ausnahme: „Das ist nicht der normale Weg. Ich glaube schon, dass ein Jahr in der U23 nach dem Jugendbereich auf diesem Niveau für viele Spieler nochmal ein ganz wichtiger Zwischenschritt sein kann. Das zeigt ja auch, dass viele Spieler, die bei uns in der U23 gespielt haben, später den Durchbruch geschafft haben, wie Kerem Demirbay, Marcel Halstenberg, Jonas Hofmann, Erik Durm oder Daniel Ginczek. Das ist ein ganz gesunder Weg. Wir sind schon froh, dass wir das auf dem Niveau anbieten können.“
Bremen-Leihgabe Njinmah zeigt beim BVB bereits gute Ansätze
Der neueste Fang ist der von Werder Bremen ausgeliehene Stürmer Justin Njinmah. „Er hat ja schon Mannheim mitwirken dürfen und dort den Elfmeter zum 3:1 herausgeholt“, erklärte U23-Trainer Enrico Maaßen. Auch beim 1:1 gegen den SC Freiburg habe man gesehen, welch großartige Fähigkeiten er besitzt und tolle Anlagen er hat. Auch wenn er in den 20 Minuten seines Mitwirkens keine Bäume mehr ausreißen konnte. Aber seine Leihe ist ja auch auf eineinhalb Jahre ausgelegt.
Njinmah ist eines von vielen Talenten, die sich beweisen dürfen und mittlerweile beim BVB Schlange stehen. Im Nachwuchsbereich hat der Klub mit seiner U23 und U19 auf Jahre Bedingungen geschaffen, von denen andere nur träumen können.