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Eine große Portion NRW
Das steckt hinter dem Auftrieb des FCK

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Der 1. FC Kaiserslautern befindet sich nach unzähligen Rückschlägen wieder auf dem richtigen Weg. Einige bekannte Gesichter aus NRW haben einen großen Anteil daran.

Nach unzähligen Krisen auf und abseits des Platzes gehört der 1. FC Kaiserslautern zur Spitzengruppe der 3. Liga. Mit einem Sieg bei Eintracht Braunschweig am Samstag (14.00 Uhr) könnten die Pfälzer sogar auf einem Aufstiegsplatz überwintern.

Doch was steckt hinter dem Aufschwung der Roten Teufel? Vor allem einige bekannte Gesichter aus dem Revier und der Regionalliga West.

Marco Antwerpen

Es ist rund neun Monate her, da stand der 1. FC Kaiserslautern vor dem Abgrund. Nicht nur vor dem Abstieg in die Regionalliga, sondern vielleicht sogar am Rande der Existenz. Mit Marco Antwerpen brachten sich die Pfälzer in Sicherheit.

Im Februar 2021 gekommen, hauchte er der verunsicherten Mannschaft nach holprigem Start neues Leben ein. Das Team wurde selbstbewusster und steigerte sich auch spielerisch. Nur eines der letzten neun Spiele der Saison 2020/2021 ging verloren, der Klassenerhalt wurde geschafft.

Antwerpen auf den Betzenberg, er bringt die Leidenschaft und die Emotionen mit, die die Zuschauer in der Westkurve lange vermisst hatten. Nun hat der ehemalige Trainer von Rot-Weiss Ahlen, Viktoria Köln und Preußen Münster eine Truppe geformt, die nach einem schwierigen Saisonstart 2021/2022 nun an den Aufstiegsrängen schnuppert.

Thomas Hengen

Ganz alleine hat Antwerpen das natürlich nicht vollbracht. Seit März 2021 hat er tatkräftige Unterstützung von Thomas Hengen. Der Ex-Profi der Pfälzer wurde nach seiner Tätigkeit als Sportdirektor bei Alemannia Aachen an alter Wirkungsstätte Geschäftsführer Sport.

"Wir möchten Spieler haben, die charakterlich in die Mannschaft passen“, sagte Antwerpen im Sommer zu „Der Betze brennt“. Hengen half ihm dabei, diese zu identifizieren und an den Betzenberg zu locken. Einige Leistungsträger mit womöglich höheren Ambitionen blieben aus Überzeugung von dem Projekt: Felix Götze (FC Augsburg, Leihe), Jean Zimmer (Fortuna Düsseldorf, fest) oder Daniel Hanslik (Holstein Kiel, fest). Andere kamen aus diesen Gründen: René Klingenburg oder Maik Wunderlich (beide Viktoria Köln), die unter Antwerpen spielten.

Darüber hinaus entdeckte Hengen in der Regionalliga West, die er bestens von Alemannia Aachen kannte, junge Spieler mit Potential. Boris Tomiak (22, Fortuna Düsseldorf II), Maximilian Hippe (23, Borussia Dortmund II) und Julian Niehues (20, Borussia Mönchengladbach II) rundeten eine ausbalancierte Transferstrategie ab.

Das Team

Boris Tomiak, der bei Rot-Weiss Essen und Schalke 04 ausgebildet wurde, hat sich zu einem der besten Innenverteidiger der 3. Liga entwickelt, beeindruckt durch Schnelligkeit und Passspiel. Hippe hat sich in die erste Elf gespielt, überzeugt durch viel Ruhe und Auge im Aufbau. Die Defensive vor Matheo Raab, einem der besten Keeper der Liga, ist mittlerweile die beste der Liga, hat ganze elf Mal zu Null gespielt.

Das Mittelfeld ist perfekt ausbalanciert. Marlon Ritter, in der Jugend bei Schalke und RWE, bringt den spielerischen Flair mit. Mike Wunderlich, Urgestein von Viktoria Köln, ist der Routinier und Standardexperte. René Klingenburg, einst ein großes Talent des FC Schalke 04, glänzt durch Physis, Präsenz und als Leader. Die Offensive lebt von ihren Impulsen, den offensiven Außenverteidigern und der Emisgkeit eines Daniel Hanslik.

Mentalität

Doch wie Antwerpen bereits andeutete: "Es reicht nicht, nur qualitativ gute Spieler zu haben". Worte wie Resilienz oder Mentalität werden im Fußball manchmal zwar etwas voreilig und plakativ verwendet. Im Falle des 1. FC Kaiserslautern treffen sie allerdings zu.

Antwerpen hat es geschafft, einen eingeschworenen Haufen aus diesen Charakteren zu formen, der Existenzängste, Insolvenzsorgen und Rückschläge wegsteckt und sogar gestärkt aus solchen Situationen hervorgeht.

Sinnbildlich dafür war die Initialzündung für die Trendwende am 8. Spieltag, als der FCK mit nur einem Sieg auf dem Konto dem SV Waldhof Mannheim im Lokalderby zu neunt ein 0:0 abtrotzte und den Grundstein für die weitere Saison setzte.

Lautern hat seitdem eine Identität entwickelt, acht der folgenden elf Spiele gewonnen. Der Kader ist tief, Individuen stellen sich hinter das Kollektiv. Co-Trainer Frank Döpper, ehemals Schalke II und Sportfreunde Siegen, vertrat den gesperrten Antwerpen gegen Türkgücü München. Kapitän Jean Zimmer akzeptiert nach Ausfallzeit einen Platz auf der Bank, Ergänzungsspieler sind da, wenn sie gebraucht werden.

Der Auftrieb des FCK, er liegt vor allem an der großen Portion NRW in der Geschäftsführung, auf der Bank und auf dem Platz.

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