Der MSV Duisburg steckt nach der 0:1-Pleite gegen den SV Meppen in der Abstiegszone und damit in der Krise. Für Kapitän Moritz Stoppelkamp hat das 45-Meter-Freistoßtor von David Blacha (21.) schon früh das Spiel auf den Kopf gestellt.
„Ich glaube wir waren ganz gut drin. Nach dem Gegentor gab es dann einen ganz großen Bruch“, analysierte der 34-Jährige. „Das Tor hat den kompletten Matchplan umgeworfen. Dann rennst du hinterher. In unserer jetzigen Verfassung ist es extrem schwierig, da zurückzukommen“, spielte der gebürtige Duisburger auf die schwache Form an.
„Ich glaube, man hat ganz gut gesehen, dass uns Selbstvertrauen fehlt. Wir hätten noch eine Stunde weiterspielen können und hätten kein Tor gemacht“, verdeutlichte Stoppelkamp. „Erstmal ist ganz gut, dass wir jetzt eine Länderspielpause haben. Wir müssen die Köpfe freibekommen, denn im Moment läuft gar nichts.“
Nach der Partie hallte ein Pfeifkonzert durch die MSV-Arena. Ein Teil der 8.217 Zuschauer machte den Unmut über die Leistung mehr als deutlich. Besonders hart traf es dabei Dominik Schmidt. Der Innenverteidiger, der eigentlich schon ausgemustert war und verkauft werden sollte, kämpfte sich zuletzt zurück in den Kader und kam in der 86. Minute als starker Kopfballspieler auf den Platz.
Es an ihm auszumachen, ist eine Unverschämtheit
Moritz Stoppelkamp
Bereits bei seiner Einwechslung wurde der 34-Jährige lautstark ausgepfiffen. Eine Reaktion der Fans, die sein Kapitän nicht verstehen kann. „Es an ihm auszumachen, ist eine Unverschämtheit!“, stellte der Ex-Bundesligaprofi klar.
Dotchev und Stoppelkamp stellen sich vor Schmidt
Die Nummer Zehn stärkte seinem Mitspieler nach der Partie den Rücken. „Dominik hat eine richtig schwere Zeit hinter sich. Charakterlich ist er ein Top-Typ. Er hat sich nie hängenlassen und immer Gas gegeben. In den letzten Spielen wurde er dafür mit einer Kadernominierung belohnt. Er ist immer für die jungen Spieler da“, preiste Stoppelkamp den Ex-Kieler.
Trainer Pavel Dotchev entschuldigte sich auf der Pressekonferenz sogar für die Situation. „Es tut mir tatsächlich leid, wie es gelaufen ist“, gestand der Coach. „Ich habe das gemacht, was für die Mannschaft das Beste war. Er ist mein kopfballstärkster Spieler. Wir hatten noch ein paar Minuten zu spielen und ich hatte die Hoffnung, dass vielleicht noch ein Lucky Punch gelingt“, erklärte der MSV-Trainer die Einwechselung.
Dotchev stellte klar: „Dominik Schmidt hat sich nichts zu Schulden kommen lassen. Es ist dumm gelaufen, weil wir ihn im Sommer schon abgeben wollten, aber er ist geblieben. Ich habe auch gesagt, dass er ein Spieler von uns ist. Wir müssen ihn ganz normal behandeln, wie jeden anderen Spieler.“