Noch vor acht Tagen versprühte MSV-Sportdirektor Ivo Grlic nach dem 2:0-Heimsieg gegen Würzburg viel Optimismus. „Wir wollen eine Serie starten“, sagte der Ex-Profi. Nach der bitteren 0:1-Auswärtsniederlage bei Türkgücü München muss auch Grlic erkennen: Die Mannschaft von Pavel Dotchev ist einfach nicht konstant genug. Ein Problem, das seit der vergangenen Saison allgegenwärtig ist.
Doch woran könnte das liegen? Die fehlende Frische nach der durch die aufgetretenen Corona-Fälle erschwerten Vorbereitung darf längst keine Ausrede mehr sein, zumal bis auf Aziz Bouhaddouz und Chinedu Ekene alle Spieler zur Verfügung standen. Auch die offensive Durchschlagskraft war am Montag so groß, wie noch in keinem Saisonspiel zuvor. „Wir haben bis auf eine Aktion gut verteidigt“, sagte Pavel Dotchev nach dem Spiel gegenüber Magenta Sport. Moritz Stoppelkamp konnte ebenfalls kaum verstehen, warum die achtstündige Busfahrt zurück in den Westen ohne einen Zähler im Gepäck angetreten werden musste. „Es war eines unserer besten Spiele. Wir haben gute Ansätze gezeigt und uns oft bis ins letzte Drittel kombiniert. So ist es extrem ärgerlich.“ Doch das alleine reicht nicht, denn im Abschluss fehlte die letzte Überzeugung. Einmal war der 34-Jährige selbst nah dran am Führungstreffer, eine weitere Riesenchance ließ Alaa Bakir zu leichtfertig liegen.
Stoppelkamp fordert mehr Kompaktheit
Stoppelkamp erinnerte in seiner Analyse auch an das Auswärtsspiel bei der U23 von Borussia Dortmund, als die Zebras die bisher höchste Niederlage einstecken musste. „Das Spiel hat unsere Schwächen aufgezeigt. Wir waren nicht kompakt genug. Da müssen wir konstanter werden, auch was die Punkte betrifft.“
Ein zweiter Sieg in Folge hätte dem MSV mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen Eintrach Braunschweig gutgetan. Zwar war, so sahen es auch Stoppelkamp und Dotchev, ein spielerischer Fortschritt zu erkennen. Doch das nötige Selbstvertrauen wächst allein dadurch nicht. Der MSV braucht Punkte.
Damit am Samstag vor allem in Sachen Abschlussqualität wieder mehr funktioniert, trommelte Stoppelkamp seine Mitspieler direkt nach Abpfiff noch einmal zusammen. „Die Jungs waren niedergeschlagen. Wir müssen weiter Gas geben und die Kompaktheit in den Griff kriegen. Das müssen wir zu 100 Prozent umsetzen. Dann ist es auch schwer, uns zu schlagen.“