Keine 24 Stunden nach dem 0:4 (0:1) des Zweitliga-Absteigers beim VfR Aalen trennten sich die Ostwestfalen von Trainer Stefan Emmerling, der erst Anfang Dezember die Nachfolge von René Müller angetreten hatte, und präsentierten wenig später den früheren Bundesliga-Profi Steffen Baumgart als Feuerwehrmann.
Der 45-Jährige, der zunächst bis Saisonende verpflichtet wurde, soll den freien Fall des ehemaligen Bundesliga-Spitzenreiters stoppen. "Die Mannschaft verfügt über ausreichend Qualität, um den Klassenerhalt in der 3. Liga zu schaffen. Wir müssen in den verbleibenden fünf Spielen neue Energie freisetzen und gemeinsam alles dem großen Ziel unterordnen", sagte Baumgart in seinem ersten Statement als SCP-Coach.
Paderborns Geschäftsführer Sport Markus Krösche begründete, warum der Klub noch einmal handeln musste: "Die sportliche Entwicklung macht einen Neuanfang erforderlich. Wir wollen einen neuen Impuls setzen und sind fest davon überzeugt, dass Steffen Baumgart der richtige Mann in unserer aktuell schwierigen Situation ist." Paderborn belegt nach seiner 18. Saisonniederlage nach wie vor den 18. Tabellenplatz, der den direkten Abstieg bedeuten würde.
Emmerling hatte Paderborn zwei Spieltage vor der Winterpause übernommen und mit gleich mit zwei Siegen gegen Preußen Münster (1:0) und den VfL Osnabrück (3:1) die Hoffnung auf den Klassenerhalt genährt, ehe es wieder kontinuierlich bergab ging. Mit einem 3:0 gegen Mitabsteiger FSV Frankfurt hatte der Ex-Profi am 32. Spieltag noch mal den Kopf aus der Schlinge gezogen, ehe die Pleite in Baden-Württemberg sein Schicksal besiegelte.
Während in Paderborn nach wie vor die Angst vor dem Abstieg umgeht, wurde auf der Ostalb gejubelt. Denn durch den Dreier gegen den SCP machte Aalen trotz des Abzugs von neun Punkten durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) vorzeitig der Klassenerhalt perfekt. Aalen war infolge eines im Februar gestellten Insolvenzantrages mit dem Punktabzug bestraft worden. Mit den neun Zählern wäre Aalen auf Aufstiegsplatz zwei geklettert, den Jahn Regensburg belegt.
Spitzenreiter nach 33 Spieltagen bleibt mit 58 Punkten der MSV Duisburg nach einem 1:1 (1:0) beim Halleschen FC vor Regensburg (53), Holstein Kiel und dem 1. FC Magdeburg (beide 52). Regensburg gewann gegen die Zweitvertretung von Werder Bremen 3:1 (1:0). Der bisherige Tabellenzweite Kiel erreichte trotz fast 45-minütiger Überzahl nur ein 1:1 (0:1) bei Rot-Weiß Erfurt. Der 1. FC Magdeburg kam im Ost-Derby bei Hansa Rostock zu einem 1:1 (0:0).
Im Tabellenkeller wird es nicht nur für Paderborn, sondern auch für die Reserve von Mainz 05 nach einem 1:2 (0:2) bei der SG Sonnenhof Großaspach immer brenzliger. Mainz belegt mit 27 Punkten den letzten Platz und hat bei zehn Punkten Rückstand zum rettenden Ufer nur noch theoretische Chancen auf die Ligazugehörigkeit.