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Heiko Herrlich
"Der MSV gehört mindestens in die 2. Liga"

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Heiko Herrlich, Abschiedsspiel Dede, Heiko Herrlich, Abschiedsspiel Dede
Heiko Herrlich, Abschiedsspiel Dede, Heiko Herrlich, Abschiedsspiel Dede Foto: firo
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Der ehemalige BVB-Profi Heiko Herrlich ist Trainer beim Drittligisten SSV Jahn Regensburg. Wir sprachen mit ihm nach dem Spiel beim MSV Duisburg.

An Heiko Herrlich haben die Fans von Bundesligist Borussia Dortmund beste Erinnerungen. Wir trafen den ehemaligen Nationalspieler und Torjäger nach dem 1:1 des SSV Jahn Regensburg beim MSV Duisburg.

Heiko Herrlich, Sie haben lange im Ruhrgebiet gespielt. Denken Sie noch oft an die Zeit im Revier? Ja, natürlich. Ich habe dort noch eine Wohnung und bin häufig im Ruhrgebiet. Es ist meine zweite Heimat. Natürlich verfolge ich auch ein bisschen, was bei meinen alten Vereinen passiert.

Überwiegt die positive Erinnerung an den BVB oder denken Sie auch noch daran, dass es beim VfL Bochum hinterher ein bisschen holprig war? Ich habe vorhin einen Reporter getroffen, den ich noch aus meiner Bochumer Zeit kenne und habe ihm aus Spaß gesagt, dass er an meiner Entlassung mitgewirkt hat (lacht). Damit wollte ich auch zeigen, dass ich nicht nachtragend bin. Ich habe mit den Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, immer ein sehr respektvolles Miteinander gepflegt. Unabhängig von Ergebnissen. An Dortmund habe ich sowieso nur positive Erinnerungen.

Sie sagten es: Sie kennen das Ruhrgebiet, damit auch den MSV. Muss der Verein in die 2. Liga? Ja, auf jeden Fall! Sie haben die beste Defensive, stehen immer sehr kompakt. Ich habe schon direkt nach dem Spiel gesagt, dass es für den Gegner unheimlich schwierig ist, sich Torchancen zu erspielen. Ich bin sicher, dass sie am Ende auf Platz eins sein werden. Außerdem: Der Verein gehört einfach in die 2. Liga. Es ist ein toller Traditionsverein. Früher war es für mich auch immer etwas Besonderes, im alten Wedau-Stadion zu spielen.

Ist beim SSV Jahn Regensburg ruhigere Arbeit möglich? Das kann man nur schwer vergleichen. Der VfL Bochum war Erstligist, als ich dort Trainer war. Dass dort immer eine andere Medien-Präsenz war, ist ja klar. In Regensburg ist es sicher ein bisschen ruhiger. Der Unterschied liegt natürlich auch darin, dass wir Drittligist sind. Da ist das automatisch so.

Wie zufrieden sind Sie dort mit Ihrer Arbeit? Als ich gekommen bin, war das Ziel, in die 3. Liga aufzusteigen. Das haben wir geschafft. Es ist nicht so einfach, aus der Regionalliga aufzusteigen, weil man als Meister noch das Entscheidungsspiel machen muss. Die Hürde VfL Wolfsburg II haben wir dann genommen. Wir haben vor der Saison die Diskussion geführt, ob der Kader stark genug ist für die 3. Liga. Ich denke, wir haben allen bewiesen, dass es so ist. Unser Ziel war es, 45 Punkte zu holen, jetzt haben wir 44. Wir sind durch Verletzungen oft sehr gebeutelt worden. Daher denke ich, dass man sehr stolz auf die Mannschaft sein kann.

Sie haben das Thema Relegation angesprochen. Abschaffen oder nicht – wie ist Ihre Meinung? Das ist eine schwierige Diskussion. Auf der einen Seite bin ich ein Verfechter der Meinung, dass der Meister aufsteigen muss. Aber wenn man die Regionalligen von fünf auf drei reduzieren würde und der Meister immer aufsteigen würde, müsste man viele Traditionsvereine absteigen, die dann nur noch in der Oberliga spielen würden. Das ist etwas, das man auch nicht unbedingt will. Jede Liga ist für sich eine starke Liga. Gerade hier im Westen. Da denke ich an Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen. Vielleicht müssten die dann sogar auch runter. Und das wäre in meinen Augen sehr, sehr schade.

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