Dabei hat sich der Verein frühzeitig nach dem Ende der Vorsaison unmissverständlich positioniert: Der 23-Jährige, der erst im vergangenen Winter zu den Preußen stieß, spielt in Münster keine Rolle mehr. Nicht einmal mehr mittrainieren darf der gebürtige Heidelberger bei den Adlerträgern - und geht nun mit Hilfe eines Anwalts gegen diese Maßnahme vor.
Missverständnis für Klub und Spieler
Die Posse um den talentierten Rechtsverteidiger, der nun gegen den eigenen Klub klagt, um wieder am Training mit der Mannschaft teilnehmen zu dürfen, nimmt immer groteskere Züge an. Bei seinen nur fünf Einsätzen für die Adlerträger überzeugte Berzel nie, sein Verhältnis zu Trainer Ralf Loose scheint zudem schwierig zu sein. In der hitzigen letzten Saisonphase, als die Mannschaft bei ihren zahlreichen Niederlagen nicht nur den Aufstieg und das Minimalziel Platz vier, sondern vor allem viel Kredit bei den eigenen Anhängern verspielte, zeigte der 23-Jährige im Pokalspiel gegen Regionalligist Sportfreunde Lotte (0:1-Niederlage) zu allem Überfluss eine ganz schwache Leistung.
Obwohl sein Vertrag in Münster noch bis zum kommenden Sommer Gültigkeit besitzt, fehlt die sportliche Perspektive. Attraktive Angebote für den Rechtsverteidiger flattern offenkundig aber auch nicht täglich an der Hammer Straße ein. Immerhin durfte Berzel in der Vorbereitung immer mal wieder bei seinem ehemaligen Klub Darmstadt 98 - in diesem Sommer in die Bundesliga aufgestiegen - mittrainieren. "Wir haben dem Wechselwunsch von Aaron entsprochen", kommentierte Darmstadts Trainer Dirk Schuster Berzels Transfer im Januar. Da wusste noch niemand, zu welch großem Missverständnis dieser Wechsel ausufern würde: für den Klub und den Spieler.