Es war der erste (!) Treffer überhaupt für den gebürtigen Dürener in einem Pflichtspiel für die Adlerträger. Dass der 28-Jährige zumeist im offensiven Mittelfeld oder im Angriff zum Einsatz kommt, wertet diese schwache Bilanz nicht gerade auf.
Ein Tor für das Rampenlicht
Überhaupt sprechen die nackten Zahlen ganz und gar gegen eine bislang erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen "Abdi" und dem SC Preußen. Ganze dreimal stand Münsters Nummer elf in der Vorsaison in der Startelf, wurde zudem 18 Mal eingewechselt und schaffte es, ohne eigenen Treffer die Saison 2014/2015 zu beenden. In einer verunsicherten Preußen-Mannschaft wirkte Amachaibou beim Großteil seiner Auftritte wie ein Fremdkörper, dem wenig gelang und der über die gesamte Spielzeit gesehen eine Menge Frust aufbaute. "'Abdi' hat gerade in der letzten Saison nicht viel auf sich aufmerksam machen können", bestätigte auch Trainer Ralf Loose.
Gegen den munter aufspielenden "Zwerg" der 3. Liga, die SG Sonnenhof Großaspach, taten sich die Preußen lange Zeit schwer. Erst Amachaibous Treffer zum 1:1-Ausgleich zwei Minuten vor Schluss rettete dem SCP zumindest einen Punkt. Ausgerechnet Amachaibou stieg zum Helden des Saisonauftakts auf, der damit sogar den zuletzt gegen den eigenen Klub wütenden Mitspieler Marcus Piossek (RS berichtete) - der aber in der Startelf stand und eine solide Leistung bot - aus dem Rampenlicht drängte. "Mein erstes Tor für Preußen, das ist schon ein geiles Gefühl", kommentierte der Ex-Regensburger später. "Ich freue mich natürlich, dass er getroffen hat", berichtete Loose.
Vom Verkaufs- zum Startelfkandidaten?
Gerne wäre der viel Gerühmte zum Auftakt nicht erst von der Bank gekommen, wie er nachher auch eingestand: "Um ehrlich zu sein, bin ich schon davon ausgegangen, dass ich von Beginn an spielen werde. Aber ich werde weiter Gas geben, um meine nächste Chance zu nutzen." Amachaibou und Münster: Wird daraus tatsächlich noch eine funktionierende sportliche Beziehung? Zumindest ist der Spieler vom Verkaufs- zum Startelfkandidaten aufgestiegen. Nach Benjamin Schwarz' Gelb-Roter Karte und seiner Sperre für das Spiel beim VfB Stuttgart II (Freitag, 19 Uhr) dürfte der Offensivmann direkt seine nächste Chance bekommen. Jetzt hat "Abdi" zudem endlich seinen ersten Treffer bejubelt - muss künftig aber weiter liefern.