War es sein letzter Treffer im Trikot der Adlerträger? Das Tor zum 2:0, das Marcus Piossek in Drensteinfurt (Kreis Münsterland) am vergangenen Samstagnachmittag nach 86 Spielminuten im Testspiel der Preußen gegen den niederländischen Ehrendivisionär De Graafschap Doetinchem erzielte, wurde nur verhalten bejubelt. Ein Testspiel-Treffer eben.
Die Pfalz macht Ernst
Wenige Tage später werden nun allerdings die schon länger gärenden Gerüchte über einen vorzeitigen Abgang Piosseks zu einem höherklassigen Klub konkreter. Nach Informationen der Bild-Zeitung bereitet "Pio" seinen persönlichen Aufstieg in die zweite Liga vor. Dem Vernehmen nach hat der gebürtige Lippstädter, der bei den Preußen noch bis Sommer 2016 unter Vertrag steht, mehrere Angebote von Zweitligisten erhalten. "Ich will diese Chance unbedingt wahrnehmen. Der Verein kennt meinen Wunsch", zitiert das Blatt den Offensivspieler. Angeblich soll unter anderem der 1. FC Kaiserslautern dazu bereit sein, eine mittlere bis hohe sechsstellige Summe für einen vorzeitigen Wechsel Piosseks in die Pfalz zu investieren.
Für Münster würde der Abgang des in der letzten Saison neben Mehmet Kara auffälligsten Mittelfeldspielers (sechs Tore, acht Torvorlagen) den nächsten schweren Verlust eines Leistungsträgers bedeuten. Schon jetzt ist ungewiss, ob die größtenteils recht unbekannten elf neuen Spieler den Substanzverlust, den Abgänge wie Dominik Schmidt (Holstein Kiel), Fabian Hergesell (RW Erfurt), Erik Zenga (SV Sandhausen), Jens Truckenbrod (Karriereende, jetzt Mitarbeit in der vereinseigenen Marketing-Abteilung), Daniel Masuch, Benjamin Siegert (beide noch ohne neuen Verein) oder die schweren Verletzungen von Simon Scherder (Kreuzbandriss) und Marcel Reichwein (Korbhenkelriss des Innenmeniskus am rechten Knie) auslösten, annähernd wettmachen können. Piosseks Abgang würde den SCP weniger als zwei Wochen vor Saisonstart vor große Probleme stellen.