„Heute zählt nur ein Dreier“, hieß es zum Anpfiff auf einem Banner, der von einer ansehnlichen Basketballchoreografie inklusive Korb, Werfer und Ball unterstrichen wurde. Und die Jungs in Schwarz-Gelb nahmen sich dieses Motto zu Herzen. Allerdings erst nach dem Seitenwechsel. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung fielen da auch die beiden Tore durch Tammo Harder (53.) und Julian-Maurice Derstroff (83.). Bis dahin durfte man die Partie zwischen den beiden Bundesliga-Zweitvertretungen getrost unter die Kategorie „Kann nicht gegen will nicht“ einordnen.
Denn die Stuttgarter wirkten ob ihres zehn Punkte Vorsprungs auf einen Nichtabstiegsplatz so, als ob sie sich den einen wohl vorentscheidenden Zähler im Stadion Rote Erde ermauern wollten. Auf der anderen Seite fiel dem BVB II offensiv herzlich wenig ein, so dass sich ein echter Elendskick entwickelte. „Vor der Pause hatten wir zwar viele Spielanteile, waren aber insgesamt zu wenig in Bewegung“, meinte daher auch BVB-Coach David Wagner anschließend.
Das Spiel wäre wahrscheinlich bis zum Sankt Nimmerleinstag so weiter gelaufen, hätte nicht der üble Rasen sein Veto eingelegt. Denn den Schuss von Dortmunds bester Offensivkraft Oghuzan Kefkir in der 53. Minute hält normalerweise jeder Drittliga-Keeper locker. Doch die Richtung des Balles wurde von dem Acker so abgelenkt, dass das runde Leder ins Gesicht von Gäste-Coach Vlachodimos sprang und anschließend zur Vorlage für den aufmerksamen Tammo Harder wurde. Der bedankte sich für den Assist artig mit dem 1:0. Fußballerisch höchst wertvoll dann die Entscheidung durch "Jule" Derstroff. Sein fulminanter Drehschuss aus gut zehn Metern schlug unhaltbar im linken oberen Eck des Stuttgarter Kastens ein und ließ so den Wunsch der rund 2000 BVB-Anhänger wahr werden: Der nötige Dreier und somit der erste von vier schweren Schritten in Richtung Klassenerhalt war gemacht.