Gleichwohl kann man zumindest den Titel seines neuen Bestsellers „Der Junge muss an die frische Luft“ auf einen Spieler des MSV übertragen. Enis Hajri hatte nach seinem Rippenbruch zuletzt nämlich merklich Probleme damit, vernünftig Luft zu bekommen.
Vor dem Spitzenspiel in Stuttgart meldete sich Hajri jedoch fit zurück und Gino Lettieri verschaffte ihm direkt das Comeback in der Startelf. Die frische Drittligaluft tat dem Deutsch-Tunesier nur anfangs gut: Einen Schuss in den Bauch überstand der Innenverteidiger unbeschadet. „In der Szene hat es kurz geschmerzt, aber das war nicht der Rede wert“, erklärte Hajri.
Der Ex-Lauterer, der einen Tag vor der Partie seinen 32. Geburtstag feierte, wirkte danach in den spielentscheidenden Szenen meist nicht sicher. An mindestens den ersten beiden Gegentreffern der Zebras hatte er seine Aktien. Als Gegenspieler Lhadji Badiane dann nach 28 Minuten einfach an ihm vorbeilief und blank vor dem Kasten von Michael Ratajczak verzog, sah der Defensivmann richtig alt aus.
So wurde es insgesamt eine äußerst wackelige Rückkehr, die auch den gebürtig aus dem tunesischen M’saken stammenden Hajri nicht zufrieden stellte. Immerhin: Nachher fand der Defensive selbstkritische Worte. „Wir hatten uns viel vorgenommen, waren Stuttgart eigentlich auch körperlich überlegen. Meine Rippen waren aber nicht das Problem. Wir dürfen insgesamt keine Ausreden suchen“, erklärte er. Ob Trainer Lettieri Hajri auch gegen Unterhaching an die frische Luft und in die Startelf schickt, wird fraglich sein.