Acht Gegentore in den ersten vier Partien, darunter kein Zu-Null-Spiel. Duisburg krankt vor allem an seiner wackeligen Defensive. Das wurde auch beim 1:1 (0:0)-Remis gegen den Halleschen FC deutlich.
Ein langer Ball hebelt Defensive aus
Sinnbild für die wackelige Abwehr waren dieses Mal Innenverteidiger Christopher Schorch und Keeper Michael Ratajczak. Nach einer Ecke für den MSV reichte ein langer Ball auf Timo Furuholm aus, um die Meidericher hinten bloß zu stellen. Der Angreifer wimmelte den zuvor mit aufgerückten Schorch einfach ab und überlupfte dann Ratajczak, der viel zu weit vor seinem Kasten stand. „Das darf uns einfach nicht passieren,“ gab Schorch zu. Der schonungslosen Analyse des 25-Jährigen konnte Ratajczak nur beipflichten: „Das ist schon richtig, ich sah da richtig scheiße aus. Ich muss einfach drin bleiben, dann passiert gar nichts. Aber der Schütze hatte auch Glück: Wenn der Ball vorher aufgetickt wäre, hätte ich ihn noch geklärt.“ Eine Aussage, in der sich die beiden dann einig sind. „Das war auch Pech, dass Furuholm noch so an den Ball kam und ihn dann auch noch so perfekt trifft. Das schafft der so schnell nicht wieder“, meinte Schorch.
Wenn diese Szene die einzige ihrer Art gewesen wäre – geschenkt. Aber gerade Schorch leistete sich vor allem im Aufbauspiel einige Patzer. Besonders die langen Bälle, die oft im Aus landeten, waren leichtfertige Ballverluste. Ein Problem, mit dem er aber nicht alleine war. Die gesamte Abwehr strahlte bislang nur selten Ruhe aus. Schlimmer noch: Durch die vielen Fehler ist sie die Achillesferse der Duisburger Aufstiegsambitionen. „Branimir Bajic, der uns die nötige Stabilität geben würde, fehlt uns an allen Ecken und Enden“, betonte Vereinspräsident Ingo Wald.
Weil aber noch nicht abzusehen ist, wann der 34-jährige Bosnier, den das Pfeiffersche Drüsenfieber außer Gefecht gesetzt hatte, wieder auf dem Platz steht, muss Gino Lettieri weiter improvisieren und Extraschichten zum Thema „richtiges Abwehrverhalten“ schieben. „Wenn man gegen einen Gegner wie Halle 1:0 führt, muss man den Sieg einfahren: Das müssen wir in Zukunft unbedingt anders machen“, bemängelte Lettieri. Gästetrainer Sven Köhler freute sich derweil, dass seine Taktik aufging: „Wir haben nach dem Rückstand eine tolle Moral bewiesen und den Punkt verdient.“ Schließlich wusste er, wie anfällig der MSV hinten ist.
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