Jürgen Klopp, Lars Ricken und einige Profis der Borussen ließen es sich nicht nehmen, trotz Schmuddelwetter höchsten Grades, dieser Partie der Zweitvertretung beizuwohnen. Das Stadion war gut gefüllt – der Rasen konnte in der Roten Erde leider nicht mithalten. Erik Durm, von den Profis abgestellt und für die Startelf eingeplant, verletzte sich noch vor Anpfiff. Jürgen Klopp hierzu: „Beim Warmmachen hat der Muskel im hinteren Oberschenkel zu gemacht.“
Früh war zu erkennen, dass das Geläuf Auswirkungen auf die Spielweise beider Mannschaften haben würde. Zahlreiche Spieler schienen das falsche Schuhwerk gewählt zu haben, rutschten sie doch in einer Vielzahl von Situationen aus. Heidenheim bemühte sich früh, dem Status als Tabellenführer gerecht zu werden und versuchte sich in ordentlichem Spielaufbau.
Doppelschlag sorgt für Ernüchterung
Der Führungstreffer des Tabellenführers fiel nach einem Standard. Julius Reinhardt zog nach einer Ecke aus der Entfernung ab – Tim Göhlert hielt seinen Kopf in den Schuss und traf so zum 0:1. (15.) Die Gäste übernahmen fortan das Spielgeschehen und konnten nur wenige Minuten später auf 0:2 erhöhen. Alper Bagceci schickte Marc Schnatterer auf der linken Flanke auf die Reise. Der Kapitän der Heidenheimer flankte flach, Marian Sarr hielt unglücklich seinen Fuß dazwischen und bugsierte den Ball so durch die Hosenträger von Zlatan Alomerovic.
Die U23 bemühte sich nach dem doppelten Rückschlag, offensiv zielstrebiger zu Werke zu gehen. Tammo Harder setzte sich in der 27. Minute nach feinem Zuspiel durch, sein Lupfer landete aber nur auf dem Kasten. Marvin Ducksch agierte sehr engagiert im Strafraum. Der Stürmer wurde oft mit langen Bällen in die Spitze gesucht. Dortmund bemühte sich, noch vor der Halbeit den Anschlusstreffer zu markieren, doch war insbesondere in den Abschlüssen zu unpräzise. Erol Sabanov konnte Versuche von Jonas Hofmann (30./36.) und Ducksch (40.) parieren. "Wir wussten in der Pause nicht, warum wir hier 0:2 zurückliegen. Wir haben schließlich eine gute Halbzeit abgeliefert", zeigte sich U23-Coach David Wagner sichtlich enttäuscht.
BVB belohnt sich nicht
Wagner schien seinen Spielern aber noch einmal Mut eingeflößt zu haben. Die zweite Halbzeit begann mit viel Druck der Schwarz-Gelben, ohne dass sie dabei aber gefährlich wurden. Heidenheim beschränkte sich weitestgehend darauf, aus einer geordneten Defensive heraus auf Konter zu warten und hatte auch die bessere Möglichkeiten. Bagceci wurde von Schnatterer angespielt, scheiterte aber mit einer Volley-Abnahme an Alomerovic (60.) Die Einstellung bei den Borussen stimmte, doch fiel ihnen schlussendlich zu wenig ein, um den Tabellenführer zu überlisten, der über weite Teile defensiv sehr gut stand.
Und so zogen die Gäste der U23 den Zahn. Der BVB rannte an, aber Heidenheim verteidigte clever und engagiert. Wenig Kreatives kam auf dem ramponierten Rasen noch zustande. Frank Schmidt, Trainer des Tabellenführers, zeigte sich nach Schlusspfiff sichtlich erfreut: "Unser Matchplan ging vollends auf. Wir haben uns vorgenommen, in der Anfangsphase druckvoll zur Sache zu gehen und ein frühes Tor zu schießen. In der zweiten Halbzeit konnten wir unsere Erfahrung gut ausspielen und haben hinten nichts anbrennen lassen."
Der FCH konnte kurz vor Schluss sogar noch einen draufsetzen. Smail Morabit spielte in die Gasse auf den eingewechselten Sven Sökler, der zurück auf Morabit ablegte, der wiederum nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte.