Wären da nicht wieder die vielen neuen Fragezeichen vor dem Auftritt am Samstag beim VfL Osnabrück. Denn gerade wo sich eine Formation herauskristallisiert hat, die im Abstiegskampf bestehen kann, wird Coach Mario Basler wieder zum Umbauen gezwungen. Auf wie vielen Positionen er an der Bremer Brücke rotieren muss, das steht noch in den Sternen. Doch der Ex-Profi nimmt es mit der nötigen Gelassenheit: „Ich schaue, wer Freitag in den Bus steigt. Und dann mache ich mir Gedanken, wie wir am besten auflaufen.“
Klar scheinen im Vorfeld nur zwei Sachen zu sein. Esad Razic wird – egal wie groß die Personalnot auch sein wird – kein Thema. Basler: „Diese Situation wird nicht eintreten.“ Marvin Ellmann hat nach dem Spiel gegen Stuttgart II auch nicht die besten Karten für einen Platz in der Startelf, trotz der Ausfälle von Serkan Göcer (Schulter-OP, Saisonaus) und Timo Kunert. Gegen den VfB gab es für ihn nach der Einwechslung die Höchststrafe, als er kurz vor dem Ende wieder raus musste. Basler bleibt sich treu und redet Klartext: „Mir hat sein Spiel nicht gefallen, er hatte zu viele Ballverluste und keine offensiven Szenen. So habe ich ihm das auch erklärt.“
Dementsprechend würde es schon überraschen, wenn Ellmann beim Versuch, in Osnabrück den fünften Dreier in Serie einzufahren, von Beginn an dabei wäre. Auf der anderen Seite ist Basler immer wieder für eine Überraschung gut. Vor dem Spiel in Osnabrück betont der Coach der Oberhausener: „Ein fünfter Sieg ist nicht unmöglich. Bei uns ist alles realistisch. Der VfL steht auf jeden Fall unter Druck nach der Niederlage gegen Chemnitz. Wobei ich glaube, dass der Zug nach oben für den VfL bereits abgefahren ist.“
Ganz anders die Situation der Kleeblätter: Die haben sich durch ihre Sieges-Serie ein wenig befreien können, wenngleich noch längst keine Entwarnung im Abstiegskampf gegeben werden kann. Vermutlich wird das bis zum Ende der Spielzeit so gehen, dementsprechend schwierig gestalten sich auch die Planungen für die kommende Saison. Im Fall des Abstiegs hat kein Oberhausener mehr einen gültigen Vertrag für die Regionalliga. Wenn RWO die Klasse hält, haben immerhin elf Akteure ein gültiges Arbeitspapier über die Saison hinaus. Der Sportliche Leiter Frank Kontny erklärt: „Wir sind vorbereitet und fangen nicht bei Null an, wenn klar ist, in welcher Liga wir in der kommenden Saison spielen.“
Trotzdem müssen sich eventuelle Verstärkungen gedulden, bis der Klub sich endgültig positionieren kann. Denn neben der Frage, in welcher Liga RWO spielt, stellt sich auch die Frage, was kann der Verein finanziell machen. Kontny: „Es gibt noch keine konkreten Zahlen. Wir haben noch keinen Brustsponsor und viele Gespräche laufen noch.“
Dementsprechend wird es auch intern in den nächsten Wochen keine Wasserstandsmeldungen geben. Bisher hat noch kein Akteur das Signal bekommen, dass mit ihm nicht mehr geplant wird.