Beherzt und mit großer Motivation ging der SCP vom Anpfiff weg das Heimspiel an. Bereits nach nur 60 Sekunden versuchte es Benjamin Siegert mit einem Seitfallzieher mit dem rechten Fuß, doch Wehens Keeper Michael Gurski parierte klasse. Münster schnürte die Gäste in der eigenen Hälfte ein und schlug schnell Profit aus diesem druckvollen Spiel. Nach neun Minuten stellte Siegert auf rechts den Turbo ein und wurde von Wehens Abwehrmann Nico Herzig im Strafraum gelegt. Den fälligen Strafstoß verwandelte „Goalgetter“ Stefan Kühne mit seinem sechsten Saisontor ganz sicher in die untere rechte Torecke zum 1:0 für die Preußen (10.).
Führung gibt kein Selbstvertrauen
Die Adlerträger behielten zunächst auch im Anschluss ihr druckvolles Spiel bei. Joe Vunguidica setzte sich auf der rechten Flanke wunderbar durch und suchte im Zentrum Sturmpartner Marco Königs, der aber knapp verpasste (13.). Wehen hatte bis auf eine Chance durch Benjamin Hübner, der nach einer Ecke nur um Haaresbreite die Kugel verpasste, zunächst nicht viel zu bieten. Doch auch der SCP kam nicht mehr so aggressiv zum Zuge wie noch in den ersten Minuten. Nach einer Ecke von Alf Mintzel war es erneut Hübner per Kopf und Daniel Masuch drehte die Kugel noch gerade so um den Pfosten (33.).
Trotz der Führung agierten die Münsteraner im Anschluss nachlässiger und ließen sich viel zu weit hinten reindrängen. Auch Pavel Dotchev animierte seine Mannschaft immer wieder hinten rauszurücken. Doch noch vor der Pause wurde die lethargische Spielweise des SCP bestraft. Dennis Grote befand sich bei einem Wehener Angriff im Tiefschlaf, Nils-Ole Book marschierte durch und wurde von Marco Riemer im 16er gefoult. Den Strafstoß verwandelte Zlatko Janjic unmittelbar vor der Pause zum 1:1 (44.).
Preußen hat am Ende Glück
Die Kabinenansprache von Pavel Dotchev schien allerdings den richtigen Ton getroffen zu haben, denn nach dem Seitenwechsel besann sich der SCP auf die Tugenden im Abstiegskampf: Einsatz und Kampf. Die Hereinnahme von Massimo Ornatelli für den schwachen Grote brachte zusätzlich endlich Ideen im Spiel nach vorne, doch Torchancen blieben Mangelware. Erst ein Kopfball durch Wehens Quido Lanzaat brachte die Gemüter wieder in Schwung. Der SCP antwortete mit seiner bis dato besten Kombination. Über Masuch, Siegert und Königs landete die Kugel bei Björn Kluft, dessen Schuss Gurski aus dem Winkel fischte (73.).
Beide Teams traten offensiv plötzlich nochmal auf das Gaspedal. Wehens Angreifer Steffen Wohlfarth drehte sich klasse um Kühne, aber in der kurzen Ecke war Masuch zur Stelle (77.). Nach einer Ecke von rechts hatten Wehens mitgereiste Anhänger schon den Torschrei auf den Lippen, doch Lanzaat und Hübner brachten die Kugel nicht über die Linie (83.). Dotchev versuchte durch die Einwechslung von Radovan Vujanovic für Gefahr zu sorgen, aber die Preußen agierten ohne Idee und waren letztlich in der Schlussphase viel zu harmlos, um für einen Sieg in Frage zu kommen. "Wir haben momentan leider einfach kein Selbstvertrauen", ärgerte sich Münsters Coach Pavel Dotchev.
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