Zumindest dann, wenn sich die Ambitionen beider Vereine erfüllt hätten. Nun ist das Aufeinandertreffen jedoch plötzlich ein echter Abstiegskrimi.
"Ich brauche Einsatz und Kampf"
Während die Wiesbadener schon etwas länger um ihre brisante Lage wissen, wurde das Thema Abstiegskampf rund um das Preußenstadion zwar immer ernst genommen, aber gleichzeitig auch latent verdrängt. Die ersten Auftritte unter Pavel Dotchev machten Mut, deutete sich doch in vielen guten Kombinationen an, dass der SCP auch die spielerischen Mittel hat, um souverän die Klasse zu halten. Nach dem 2:2 in Bielefeld stellte der Trainer allerdings unmissverständlich klar, was er in den kommenden Wochen von seiner Mannschaft erwartet. „Wir müssen anfangen Dreier zu holen. Ich brauche jetzt Einsatz und Kampf. Es ist jetzt klar: Wir sind mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Erst wollen wir die Klasse halten und danach können wir wieder schönen Fußball spielen.“
Zugegeben, Punkte gibt es noch genügend zu verteilen, aber eine lange Anlaufzeit, bis diese gesammelt werden, dürfen sich die Münsteraner nicht erlauben. Vielmehr muss in den kommenden 14 Tagen der Grundstein für den Klassenerhalt gelegt werden, wenn gleich fünf Partien anstehen, vier davon – gegen den SV Wehen, Carl Zeiss Jena, den VfL Osnabrück und Rot-Weiß Erfurt – daheim.
Offene Rechnung begleichen
Entscheidend wird sein, ob die aus dem Vorjahr erfolgsverwöhnten Spieler die Umstellung schaffen und den Kampf bedingungslos annehmen. „Wir sind jetzt als Mannschaft gefordert und brauchen endlich mal wieder einen Dreier“, weiß Massimo Ornatelli. Verlieren die Preußen am Wochenende und feiert die Konkurrenz zeitgleich Erfolge, dann könnte der SCP erstmals in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz rutschen.
Aus dem Hinspiel ist derweil noch eine Rechnung zu begleichen. 0:3 verloren die Münsteraner beim SV Wehen und mussten dabei wegen der Vorfälle in Osnabrück auf die Unterstützung der eigenen Fans verzichten. Die werden im richtungsweisenden Spiel am Samstag hinter der Mannschaft stehen und hoffen, dass der Krimi für ihre Farben gut endet.