Der Samstagnachmittag begann für RWO alles andere als gut, denn Trainer Mario Basler musste seine Startformation aufgrund zweier kurzfristiger Ausfälle umbauen. Jeff Gyasi blieb wegen Knieproblemen draußen, für ihn rückte Danijel Gataric in die Startelf. Außerdem konnte Dimitrios Pappas (Oberschenkelverhärtung) nicht mitwirken, weswegen Tobias Willers, der zuletzt einen Denkzettel vom Coach erhalten hatte, in die Innenverteidigung rückte.
Willers mit dem Blitzstart
Und ausgerechnet diese verletzungsbedingte Umstellung erwies sich für die permanent von Ausfällen geplagten Kleeblätter blitzschnell als Glücksfall. 70 Sekunden waren gespielt, da brachte Benjamin Weigelt einen Freistoß aus dem Halbfeld gefährlich vor das Chemnitzer Tor und Willers staubte nach einer kleinen Ping-Pong-Einlage mit Junior Torunarigha aus drei Metern zur Führung ab.
Was allerdings im ersten Durchgang folgte, war zu wenig, um die formstarken Chemnitzer nachhaltig zu beeindrucken. Kämpferisch stimmte die Einstellung der RWO-Akteure mal wieder, aber spielerisch blieb vieles dem Zufall überlassen und Offensivaktionen waren dementsprechend eine absolute Rarität. Trotzdem zappelte der Ball noch einmal im CFC-Gehäuse, doch Felicio Brown Forbes Treffer wurde wegen einer Abseitsposition die Anerkennung verweigert (31.). Ansonsten konnte lediglich ein harmloser, weil genau auf den Torhüter abgegebener Kopfball von Felix Schiller in die Kategorie Torchance eingeordnet werden.
Chemnitz trotz Rückstand selbstbewusst
Immerhin hielt sich RWO trotz einiger Unsicherheiten lange schadlos gegen die immer wieder anrennende Mannschaft von Gerd Schädlich, der das Selbstvertrauen der jüngsten Erfolgsserie durchaus anzumerken war. Richtig gefährlich wurde es zum ersten Mal nach elf Minuten, als der etwas unkonzentriert wirkende Danijel Gataric wegrutschte und Michael Melke den daraus resultierenden Schuss parieren musste.
Obwohl die „Himmelblauen“ mehr Spielanteile hatten und um einen gepflegten Aufbau bemüht waren, waren die Aktionen in letzter Konsequenz zu ungenau und konnten – teilweise mit der nötigen Portion Glück – geklärt werden. Doch was wäre ein RWO-Spiel ohne einen dicken Patzer im Defensivverbund? Kurz vor der Pause fehlte nach einer Flanke von der linken Seite jegliche Zuordnung und Simon Tüting köpfte unbedrängt zum 1:1 ein (41.).
RWO versucht's, Chemnitz macht’s
Auch nach dem Seitenwechsel gehörten die ersten Offensivaktionen den Gästen. Gleich zwei Mal versuchte sich Ronny Garbuschewski vom rechten Strafraumeck, verfehlte aber beide Mal das Ziel (46., 47.). Fünf Minuten später lud Timo Kunert als letzter Mann Marcel Schlosser mit einem dicken Bock ein, dessen Abschluss war allerdings kein Problem für Melka.
Insgesamt wurde die Partie nun etwas besser, weil beide Teams zielstrebiger nach vorne spielten und die Abschlüsse suchten. Doch ob Florian Abel per Distanzschuss oder Timo Kunert mit einem gefährlichen Freistoß – sie beide fanden in CFC-Schlussmann Pentke ihren Meister (52., 56.).
Wie es geht, das zeigte kurze Zeit später der im Winter aus Karlsruhe nach Chemnitz gewechselte Anton Fink. Bis dato war vom Torjäger fast nichts zu sehen, doch nach einer Ecke schlich er sich an Gataric vorbei und erzielte mit einem Flugkopfball aus fünf Metern die Führung für sein Team (62.).
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