Wacker Burghausen machte seinem Ruf als Unentschieden-König der Dritten Liga auch im Spiel beim SC Preußen Münster alle Ehre. Das 0:0-Remis war für die Preußen schmeichelhaft, aber nicht unverdient, schließlich spielte die Fascher-Elf 83 Minuten in einfacher und zehn Minuten in doppelter Unterzahl.
Masuch in bestechender Form
Der SCP legte gleich gut los: Radovan Vujanovic hätte bereits nach drei Minuten für die Führung sorgen müssen, als er frei vor René Vollath auftauchte, doch der Wacker-Keeper parierte klasse. Nach der Tätlichkeit von Sercan Güvenisik (9.), der Wacker-Verteidiger Josef Cinar nach einer Diskussion den Hals wischte und dafür von Schiedsrichter Malte Dittrich heruntergestellt wurde, mussten sich die Preußen dann allerdings einer Flut gegnerischer Torchancen erwehren. Wackers Kapitän Alexander Eberlein zog aus 16 Metern ab, doch Daniel Masuch fing die Kugel sicher (17.). Nur sechzig Sekunden später stockte den SCP-Fans dann gehörig der Atem. Marco Holz tauchte frei vor Masuch auf, überlupfte diesen, doch Preußen-Kapitän Stefan Kühne fischte das Leder von der Torlinie (18.).
Die Preußen dagegen wirkten nach Güvenisiks Platzverweis völlig konsterniert, agierten planlos und waren hinten viel zu offen. Nicky Adler ließ Truckenbrod schlecht aussehen, fand in der Mitte Christian Brucia, doch der fand wieder im überragenden Masuch seinen Meister (34.). Auch als selbst Masuch überwunden war, ging Wacker nicht in Führung. Der Kopfball von Holz flog über die komplette SCP-Abwehr knapp ins Toraus (42.).
Auch Loose fliegt vom Platz
Nach der Pause und den Hereinnahmen von Joe Vunguidica und Jürgen Duah festigte sich der SCP aber und fand endlich wieder zu seiner Ordnung. Björn Kluft (47.) und Patrick Kirsch (57.) scheiterten jeweils am starken Vollath. Die Hausherren hatten nun einen viel besseren Zugriff auf die Partie und die Aktionen der Gäste waren allenfalls solide, aber kaum mal noch gefährlich. Lediglich der starke Linksschuss von Holz (66.) sorgte für kurzfristiges Herzrasen. Da sich auch der SCP trotz Unterzahl weiter nach vorn wagte, war die Partie jetzt völlig offen. Kühnes Kopfstoß nach einer Ecke landete bei Vunguidica, doch der scheiterte am starken Vollath (70.).
Der cleverste Akteur heute auf dem Platz war aber Wackers Verteidiger Josef Cinar. Der lange Schlaks riss Loose im Laufduell um und der Preußen-Joker trat nach – Schiedsrichter Dittrich zeigte erneut völlig zu Recht Rot (83.). Cinar kam mit Gelb davon. Mit nur noch neun Mann auf dem Platz ermauerte sich der SCP dann aber in den letzten Minuten das 0:0, auch weil Heiko Schwarz völlig blank stehend den Ball neben das Tor schoss (88.). Mit dem einen Punkt konnten die Adlerträger letztlich völlig zufrieden sein.