Doch ausgerechnet der 27-jährige Franzose bekam nach 55 Minuten den Ball völlig freistehend auf von Patrick Huckle zugespielt, köpfte aber aus sieben Metern neben das Tor. Es war die größte Chance einer ereignisarmen zweiten Halbzeit im Erfurter Steigerwaldstadion, an dessen Ende das bis dato erspielte 1:1 (1:1) zwischen RWE und den Preußen bestand hatte.
Ob das Ergebnis nun als Punktgewinn oder –verlust gewertet werden muss, darüber lässt sich streiten. „Man hat gesehen, dass beide Mannschaften nicht zu viel Risiko eingehen wollten, so war das 90 Minuten lang ein Tanz auf der Rasierklinge“, resümierte SCP-Coach Marc Fascher. Dabei bot seine Elf über weite Strecken den spielerisch besseren Fußball an. Die erste große Möglichkeit gehörte allerdings den Hausherren. Marcel Reichwein zwang Daniel Masuch aus kürzester Distanz zu einer starken Reaktion (4.).
Fortan bestimmten die Gäste das Geschehen, wirklich zwingend wurden sie dabei aber nicht. Ob Sercan Güvenisik (7.), Massimo Ornatelli (14.) oder Radovan Vujanovic (27.), allen fehlte es an Durchschlagskraft. Mit der nötigen Wucht versuchte es dagegen Mannschaftskapitän Stefan Kühne nach einer Ecke. Sein Kopfball wurde auf der Linie geklärt (18.).
Erfurt fand kaum ein Mittel gegen die Preußen-Defensive, bekam dann aber freundliche Unterstützung von selbiger. Patrick Kirsch traf bei einem Befreiungsschlag den Ball nicht richtig, bediente dadurch Nils Pfingsten, der den besser postierten Reichwein anspielte – 1:0 (37.). Der Jubel der Rot-Weißen währte jedoch nicht lange, weil Björn Kluft im direkten Gegenzug mit einem platzierten Linksschuss ausglich (38.).
Nachdem Halet die eingangs beschriebene Führungschance vergeben hatte, verflachte die Partie Mitte der zweiten Halbzeit und zwingende Torchancen gab es nicht mehr. Fascher, der eigentlich mit dem Remis leben konnte, haderte damit, dass „wir unsere guten Umschaltsituationen nicht konsequent ausspielen konnten.“ Trotzdem reichte der Zähler, um auf Rang acht zu klettern.