Damit hat die Mannschaft von Trainer Marc Fascher den ersten Schritt heraus aus seiner ersten Krise in der Dritten Liga gemacht.
Beide Mannschaften starteten äußerst verhalten. Im sonnendurchfluteten Preußenstadion gab es in der ersten Viertelstunde nur einmal Grund zur Aufregung, als Regensburgs Thomas Kurz eine Flanke drei Meter vor dem Tor von Daniel Masuch runterpflückte, doch von Schiedsrichter Markus Wingenbach aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde (2.). Die Elf von Marc Fascher agierte zunächst abwartend. Man spürte den Respekt, den die Adlerträger vor dem Tabellenführer hatten, in jeder Aktion. Der Jahn erspielte sich zwar zunächst auch keine klare Torgelegenheit, gefiel aber mit seiner gefälligeren Spielanlage.
Vor der Pause beide Teams einmal gefährlich
Einzelaktionen prägten zu Beginn das Bild bei den Preußen. Sercan Güvenisik fasste sich ein Herz, setzte die Kugel aber einen Meter neben den Pfosten (22.). Spielerisch versuchte es dagegen der Jahn zu lösen. Die beste Aktion der Gäste in Hälfte eins leitete Ligagoalgetter Tobias Schweinsteiger ein. Der schon zehnfache Saisontorschütze spielte erst einen Doppelpass mit Mahmut Temür und legte dann ab auf Michael Klauß, doch dessen Geschoss landete neben Masuchs Kasten. Doch auch der SCP wurde vor der Pause endlich einmal gefährlich. Nach einem überragenden Ballgewinn des agilen „Jono“ Bourgault schickte der Kanadier den gestarteten Björn Kluft auf die Reise, der nach einem Abpraller plötzlich frei vor Gästekeeper Michael Hofmann auftauchte. Überrascht von so viel Freiraum versagten Kluft aber die Nerven – er traf nur das Außennetz.
Trainer Marc Fascher schien allerdings in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Mit ordentlich Schwung kombinierte sich Ornatelli auf links bis zu einer freien Schussposition vor Hofmann durch, doch der Keeper parierte stark (50.). Nur eine Minute später gab es aber Grund zum Jubeln für die Preußenfans. Diesmal servierte Kluft butterweich für Sercan Güvenisik und der Türke vollendete in Torjägermanier zur 1:0-Führung. Die „Güve, Güve“-Rufe von der Haupttribüne waren Balsam auf die zuletzt merklich geschundene Seele des unter Formschwankungen leidenden 31-Jährigen.
Dicke Chancen auf beiden Seiten
Erfreulicherweise behielten die Preußen auch in der Folgezeit ihren Mut bei. Güvenisik bediente Bourgault und der Mittelfeldmann verzog nur knapp am Tor vorbei (58.). Der Jahn fand sich nach der Pause einem Dauerdruck des SCP ausgesetzt. Trotzdem kamen die Gäste fast postwendend zum Ausgleich, als Schweinsteiger Kirsch austanzte und Halet auf der Linie gegen Müller klärte (61.). Auch Lauritos Kopfball ging nur knapp daneben (66.). Direkt im Gegenzug wurde es dann aber wieder auf der anderen Seite turbulent. Bourgault schickte Kluft, der tanzte Hofmann aus, legte clever zurück auf Güvenisik, doch auf der Linie klärte Regensburgs Laurito mit dem Kopf (67.).
Der SCP ging nun grob fahrlässig mit allerbesten Torchancen um. Direkt nach seiner Einwechslung bediente Joe Vunguidica Radovan Vujanovic, doch auch der aus Rostock gekommene Stürmer brachte den Ball aus wenigen Metern nicht im Tor der Gäste unter (71.). Und da aller guten Dringe bekanntlich drei sind, gelang auch Kapitän Stefan Kühne das Kunststück, nach klasse Vorarbeit von Ornatelli aus vier Metern Hofmann in die Arme zu schießen (87).
Bevor Marc Fascher jedoch völlig fuchsteufelswild an der Außenlinie herumfuchtelnd vor Wut noch das Spielfeld stürmte, passte Vunguidica quer auf Ornatelli und der Italiener markierte mit dem Schlusspfiff das längst überfällige 2:0. Der Rest war Riesenjubel im Preußenstadion.