Ihre Namen sind klangvoll, ihre Ziele identisch: Die Aufsteiger Preußen Münster, Chemnitzer FC und Darmstadt 98 wollen sich möglichst schnell in der 3. Fußball-Liga etablieren und nicht so schnell wieder von der Bildfläche verschwinden. Bei Traditionsklub Münster geht der Blick in der Tabelle sogar schon ganz vorsichtig etwas weiter nach oben.
Nach fünf Jahren ist das Bundesliga-Gründungsmitglied aus Westfalen wieder drittklassig und will mit Aufstiegstrainer Marc Fascher an die Erfolge aus der Vergangenheit anknüpfen. "Wir müssen uns vor keinem Gegner verstecken", sagte Fascher dem kicker: "Der Klassenerhalt ist das vorrangige Ziel, da bin ich zuversichtlich, und nach oben gibt es keine Grenzen."
Der Unterschied zur Regionalliga sei zwar gewaltig, aber die Anpassung würde seiner Mannschaft gelingen. Wie der Klassenerhalt in der 3. Liga zu schaffen ist, weiß Fascher. Der 42-Jährige war vor zwei Jahren als "Feuerwehrmann" zum heutigen Ligakonkurrenten Carl Zeiss Jena gerufen worden und rettete die Thüringer trotz schwieriger Ausgangssituation. Dennoch wurde er beim früheren DDR-Meister anschließend entlassen - so ein unrühmliches Ende will er nicht noch einmal erleben.
Ein echter Aufstiegsspezialität ist der Chemnitzer Trainer Gerd Schädlich. Nach dem FSV Zwickau (1994) und Erzgebirge Aue (2003) führte der 58-Jährige mit Chemnitz bereits den dritten Klub aus Sachsen eine Liga nach oben. Der frühere Klub von Ex-Nationalspieler Michael Ballack, der bis 1990 noch FC Karl-Marx-Stadt hieß, hatte in der Regionalliga Nord überraschend die Millionentruppe von RB Leipzig hinter sich gelassen. Die vom österreichischen Brausegiganten Red Bull finanzierten Leipziger landetem mit 18 Zählern Rückstand auf die "Himmelblauen" nur auf dem vierten Rang. "Jeder Aufstieg war schön, doch nun müssen wir es schaffen, diesen Erfolg auch fortzuführen", sagt Chemnitz-Trainer Gerd Schädlich: "Mit unseren Mitteln kann in der 3. Liga nur der Klassenerhalt das Ziel sein."
Nach 18 Jahren Abstinenz vom Profifußball will der SV Darmstadt 98 wieder angreifen. Die "Lilien" spielten zwei Jahre in der Bundesliga (1978/79, 1981/82) und gehörten in der Achtziger Jahren zu den Dauerbrennern der 2. Liga, bevor 1993 der tiefe Fall bis in die Oberliga folgte.
In dieser Spielzeit will die Mannschaft von Coach Kosta Runjaic, die sich in der letzten Saison in einem Dreikampf mit Hessen Kassel und den Stuttgarter Kickers das Ticket für die 3. Liga sicherte, eine gute Rolle spielen und die "Euphorie aus dem Vorjahr mitnehmen". Wichtig sei es, sich rasch an das schnellere Spiel zu gewöhnen und die Härte im Profifußball anzunehmen. Der Kader besteht dabei fast ausschließlich aus Spielern mit wenig oder gar keiner Profi-Erfahrung.
"Wir wollen uns sportlich und wirtschaftlich etablieren", sagte Runjaic dem Darmstädter Echo: "Entscheidend ist, unsere Entwicklung jetzt energisch fortzuführen. Sollte uns allen dies gelingen, werden die Lilien auch weiterhin blühen."