Beim 1. FC Köln sah das Trainer Zvonimir Soldo allerdings anders – und verbot einigen Akteuren aus seinem erweiterten Kader den Spielbetrieb in der Regionalliga. Lukas Nottbeck war einer der Leittragenden.
In der vergangenen Saison hatte der damalige Kicker der Kölner Reserve einen Profivertrag beim FC unterschrieben. Der Plan sah vor, bei den Profis mitzutrainieren und „unten“ zu spielen. Der Trainer damals: Christoph Daum. Doch Daum flüchtete bekanntlich vor der Saison Hals über Kopf in Richtung Istanbul und besiegelte damit auch Nottbecks Schicksal. Denn Soldo ließ ihn zwar mittrainieren, teilte ihm jedoch im Sommer mit, er solle sich lieber auf Leihbasis einem anderen Klub anschließen. „Das Problem damals war aber, dass das Transferfenster nur noch kurz geöffnet war. Auch die Schnelle habe ich keinen neuen Verein gefunden. Ich wollte aber auch nichts überstürzen“, erinnert sich der 21-Jährige an die unglückliche Zeit zurück.
Neben der Perspektivlosigkeit bei den Profis warf den defensiven Mittelfeldspieler zudem eine Operation am Sprunggelenk zurück. Es war bereits die zweite binnen nicht mal eines Jahres – und die Ursache für elf lange Monate ohne Pflichtspieleinsatz. „Jetzt fühle ich mich wieder fit. Ich konnte endlich wieder eine komplette Vorbereitung absolvieren“, brennt Nottbeck inzwischen auf seine Rückkehr auf den Platz.
Seit knapp vier Wochen trainiert er mittlerweile bei der Dortmunder Zweitvertretung mit. Vor einigen Tagen unterschrieb er den Leihvertrag und sieht jetzt endlich wieder eine Perspektive: „Für mich war der Wechsel nach Dortmund genau der richtige Schritt. Nach der langen Pause ist es wichtig, dass ich möglichst viel spiele.“
Beim BVB ist er als Vertreter des verletzten Christian Eggert im defensiven Mittelfeld gesetzt. Gemeinsam mit Nedim Hasanbegovic soll er zukünftig die Zentrale stabilisieren und damit den Grundstein zum Klassenerhalt legen.
Die Qualität dazu, so viel steht für den früheren Ahlener nach der gemeinsam absolvierten Vorbereitung mit seinen neuen Kollegen fest, sei im Kader auf jeden Fall vorhanden: „Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken.“ Das würde ohnehin nicht Nottbecks Charakter entsprechen. Der „Sechser“ sieht sich selbst als Führungsperson und will am Erreichen des Saisonziels tatkräftig mithelfen: „Das muss für mich einfach der Anspruch sein.“