Das Team von Trainer Theo Schneider benötigte allerdings einige Zeit, um in der neuen Spielklasse Fuß zu fassen. Der junge Kader, der noch dazu durch zahlreiche schwere Verletzungen geschwächt wurde,musste speziell im ersten Saisondrittel reichlich Lehrgeld zahlen.
Die starke Serie zum Jahresabschluss, als hintereinander Kiel, Burghausen und Braunschweig besiegt werden konnten, weckte jedoch Hoffnungen darauf, auch im kommenden Jahr in Liga 3 mitmischen zu dürfen. Mit 25 Punkten nach 21 Partien überflügelten die BVB-“Bubis“ sogar ihre Zielvorgaben und überwintern auf Platz 15. Ein Ruhekissen ist diese Platzierung jedoch nicht.
Aufsteiger
Nicht die Leistungsträger aus dem Vorjahr wussten besonders zu überzeugen, sondern einige Kicker, mit denen man vor der Saison wohl eher nicht gerechnet hätte - allen voran Lasse Sobiech. Der 18-Jährige Innenverteidiger rückte zu Saisonbeginn aus der A-Jugend in den Kader von Theo Schneider auf und eroberte sich auf Anhieb einen Stammplatz. Im Verbund mit BVB II-Kapitän Uwe Hünemeier und Keeper Marcel Höttecke sorgte der U19-Nationalspieler für eine sichere Defensive und kompensierte damit zumindest teilweise die Dortmunder Offensivschwäche. Auch Nedim Hasanbegovic, Routinier Sebastian Hille und Youngster Marcel Kandziora (bis zu seiner schweren Knieverletzung) wussten zu überzeugen und hielten ihr Team auf Kurs.
Absteiger
Wenn es einen Mannschaftsteil gab, der besonders enttäuschte, dann war es der Sturm der Borussia - allen voran Vorjahresgoalgetter Christopher Kullmann. In der Vorsaison erzielte der Ex-Magdeburger noch 19 Treffer in der Regionalliga. Die 3. Liga erwies sich jedoch für den 23-Jährigen als zu hohe Hürde. Trotz starker kämpferischen Leistungen traf der Angreifer kein einziges Mal ins gegnerische Tor - eine indiskutable Quote für einen Stürmer. Nur wenig besser ging es Daniel Ginczek. Auch er wurde in der Vorsaison mit Lorbeeren überhäuft, doch genau wie sein Sturmpartner kämpfte der 18-Jährige mit Eingewöhnungsschwierigkeiten. Erst am vorletzten Spieltag vor der Winterpause platzte der Knoten mit drei Treffern gegen Burghausen. Auch er wird sich in der zweiten Saisonhälfte steigern müssen. Mit Abstrichen finden sich auch Julian Koch, Yasin Öztekin und Sebastian Tyrala in dieser Kategorie wieder. Im Vorjahr gehörte das Trio noch zu den Aufstiegsgaranten. Doch auch sie mussten die Erfahrung machen, dass die Qualität in der 3. Liga höher ist als in der Regionalliga.
Problem
Die Offensive ist das größte Problem der Dortmunder. 24 Treffer in 21 Partien sind einfach zu wenig, wenn man nicht bis zum letzten Spieltag um den Ligaverbleib zittern möchte. Die Winterpause könnte dieses Problem allerdings lösen. Das Hauptproblem der bislang enttäuschenden Stürmer Kullmann und Ginczek schien nur bedingt die Qualität zu sein, vielmehr fehlte nach dem schwachen Saisonstark das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Mit etwas Abstand zum Ligabetrieb könnte dieses Selbstvertrauen jedoch zurückkehren - und damit auch die Treffsicherheit.
Zukunft
Es würde schon an ein Wunder grenzen, wenn sich die Dortmunder Zweitvertretung deutlich vor dem Saisonende vor dem Abstieg retten könnte. Dem Team von Trainer Theo Schneider fehlt es zwar nicht unbedingt an Qualität, dafür aber an Erfahrung, um enge Spiele für sich zu entscheiden. Die Siegesserie zum Jahresende zeigte jedoch, dass die BVB-“Bubis“ mit den Teams im Tabellen-Mittelfeld mithalten können - zumal im Verlauf der verbleibenden 17 Partien zahlreiche verletzte Akteure (Öztekin, Kandziora, Le Tallec, Eggert) zurückkehren und den Kader qualitativ aufwerten.