Ein Spiel für Feinschmecker war die Begegnung in der MSV-Arena dabei nicht. Zu harmlos präsentierten sich die Gäste über weite Strecken und auch die Zebras sorgten lediglich sporadisch für Glanzlichter. So dominierten über die 90 Minuten Kampf und Krampf.
Zur Pause hatte Milan Sasic noch Grund zum Jubeln (Foto: firo).
Gegessen schien die Partie dabei schon nach 21 Minuten, zwei starken Antritten von Änis Ben Hatira und Treffern von Caiuby (15.) und Frank Fahrenhorst (21.). Denn nachdem zuvor rein gar nichts passiert war, ging der MSV gleich mit seinem ersten vernünftig vorgetragen Angriff in Führung. Nach Veigneaus öffnendem Pass bediente Änis Ben Hatira den Brasilianer Caiuby und der donnerte den Ball zum 1:0 ins Ahlener Tor.
Damit hatten die Zebras Blut geleckt, während die ohnehin schon verunsicherten Gäste die Gegenwehr fast schon einstellten. So konnte Ben Hatira nur fünf Minuten später fast von der Mittellinie völlig ungestört in den Ahlener Strafraum laufen, wo der aufgerückte Innenverteidiger Frank Fahrenhorst der dankende Abnehmer seiner Heingabe war und ebenso unbedrängt zum 2:0 traf.
Mit dem Gefühl der sicheren Führung schaltete der MSV nun allerdings gleich mehrere Gänge zurück und ließ die eigentlich schon geschlagenen Gäste zurück ins Spiel kommen, was sich nach Wiederanpfiff prompt rächen sollte. In der 52. Minute fühlte sich niemand für Marcel Busch zuständig, der sich nach Thomas Brökers Hereingabe im Rücken der Duisburger Verteidiger davon schlich und auf 1:2 verkürzte.
Milan Sasic: "Die Enttäuschung ist riesig. Wir hätten nach dem 2:0 weiter nach vorne spielen müssen. Wir müssen noch viel arbeiten." Christian Hock: "Das Ergebnis geht in Ordnung. In der ersten Halbzeit haben wir unterirdisch gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir Charakter gezeigt."
Überhaupt wurde es bei dem Schlusslicht immer dann gefährlich, wenn sich Busch einschaltete. So auch nur vier Minuten nach dem Anschlusstor, als Bröker an seiner Hereingabe nur knapp vorbeirauschte.
Als Weckruf für die müden Zebras taugte nach dem Gegentreffer aber auch diese dicke Gelegenheit für die Ahlener nicht. Vielmehr stellten die Hausherren das Fußballspielen nun endgültig ein – die Folge war ein weitestgehend emotionsloses Trauerspiel, das Milan Sasic gelassen hinnahm. Im Stehen, an seine Trainerbank gelehnt, verfolgte er den müden Kick gelassen und konnte nur sehr sporadische Geistesblitze seiner neuen Elf bewundern. Selten ging es einmal so schnell wie in der 66. Minute, als Christian Tiffert Änis Ben Hatira freispielte. Dessen Schuss aus zehn Metern rauschte aber harrscharf am Ahlener Tor vorbei.
So blieb bis in die Schluss-Sekunden bei der knappen Führung der Hausherren. Doch dann segelte eine Ecke in den Zebra-Straraum und fiel Nils Döring auf den Kopf, der das Leder zum Ausgleich über die Linie drückte. Die gerechte Strafe für die Duisburger, die im zweiten Abschnitt dermaßen blutleer agiert hatten, dass dieser Treffer schon längst überfällig war.
Zurück blieben jubelnde Ahlener Spieler und Anhänger, während die Zebras mit hängenden Köpfen vom Feld schlichen - begleitet von einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert der enttäuschten Fans.