Und da schon am zweiten Spieltag beide verletzt ausfielen, schlug die Stunde von Moritz Stoppelkamp.
Trainer Jürgen Luginger entschied, dass Kaya sich fallen lässt und Stoppelkamp die offensive Stelle ausfüllen soll. Und dabei konnte er durchaus überzeugen. Mit Vergleich zum letzten Jahr ist ein deutlicher Sprung nach vorne unverkennbar. Das spielerische Potenzial bringt er sowieso mit, jetzt hat er scheinbar verstanden, wie der Trainer ihn auf dem Feld sehen will. Daher könnte der Ex-Essener durchaus eine der Überraschungen der Saison werden.
Das sieht auch Oberhausens Sportlicher Leiter Hans-Günter Bruns so: „Er hat das gezeigt, was er kann. Sein Auftritt hat mich sehr positiv gestimmt. Wenn er den eingeschlagenen Weg fortführt, dann kann er noch für viel Furore sorgen.“
Und das hat Stoppelkamp sicher auch vor. Auch der Kicker selbst konnte mit den 90 Minuten in Augsburg leben: „Das war ganz O.k. Wir wussten, was uns in der neuen Arena erwartet. Und ich denke, mit Markus Kaya und mir das hat auch ganz ordentlich gepasst. Am Ende hätten wir fast noch den Dreier mitgenommen.“ Aber Stoppelkamp scheiterte am Pfosten, daher blieb es beim 2:2. Und der Allrounder legt sich fest: „Alle haben nach dem 0:3 gegen Union Berlin eine Reaktion gefordert. Die haben wir gezeigt.“
Und genau dieses Engagement will Luginger sicher auch gegen den kommenden Gegner RW Ahlen am Sonntag sehen. Stoppelkamp: „Auf dem einen Punkt können wir aufbauen. Aber der zählt natürlich nur, wenn wir gegen Ahlen schlagen.“
Und wieder stellt sich die Frage: Wer läuft neben Stoppelkamp auf? Kruse und Gordon haben ihre Blessuren überwunden. Wobei die Partie für Gordon noch zu früh kommen könnte. Daher macht sich Stoppelkamp berechtigte Hoffnungen, wieder in der Startformation aufzutauchen. „Markus und ich, das kam vor einem Jahr nicht in Frage, weil wir beide eher offensiv ausgerichtet sind. Aber jetzt haben wir gezeigt, dass es auch zusammen geht. Ich versuche die Eindrücke zu bestätigen, dann entscheidet der Trainer, wie wir auflaufen. Natürlich gebe ich alles dafür, wieder dabei zu sein. Zumal wir gegen Ahlen wohl das Spiel machen müssen.“
Selbst wenn er nicht sofort berücksichtigt wird, die Position von Stoppelkamp hat sich im Kader verbessert. Vor zwölf Monaten war er viel weiter weg vom Team als aktuell. „Das musste ich mir hart erarbeiten“, erklärt der 22-Jährige, „ich habe mich schon am Ende der letzten Spielzeit besser gefühlt. Und jetzt habe ich auch zum ersten Mal in der Zentrale agiert, zuvor muste ich immer ausweichen. Das mache ich natürlich auch, aber meine Stärken habe ich sicher im Zentrum.“
Und dort will er in Zukunft noch für den einen oder anderen Überraschungsmoment sorgen. Am liebsten schon gegen Ahlen. Mit Blick auf den Gegner berichtet der Mittelfeld-Mann: „Die kommen mit zwei Pleiten im Gepäck und stehen mit dem Rücken zur Wand. Fakt ist auch, dass wir auf einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt treffen. Da müssen wir den Dreier holen. Schließlich wollen wir am Ende nicht wieder so eine Enttäuschung erleben wie im letzten Jahr gegen Wehen oder zuletzt gegen Union.“
Oder wie gegen RWA, denn das letzte Heimspiel wurde gegen Ahlen – schon fast traditionell – in den Sand gesetzt.“