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Union: Goldener Sahin
Erste Pleite für Fortuna Düsseldorf

Berlin: Union bezwingt Düsseldorf
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Fortuna Düsseldorf
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Bis zur letzten Minute hatte Michael Melka gehofft. Doch schon vor dem Abflug nach Berlin war klar: Der Düsseldorfer Stammtorwart musste am Boden bleiben.

Die im Spiel vor einer Woche erlittene Zehenstauchung war nicht verheilt. Gegen Paderborn war Melka zur Halbzeit gegen Michael Ratajczak ausgewechselt worden, im Spiel bei Union Berlin lief "Rata" von Beginn an auf. Das dürfte angesichts des 0:1 (0:0) im Spitzenduell der 2. Fußball-Bundesliga also eine interessante Woche bezüglich der Torwartfrage werden. Denn in der Hinsicht bewies Fortuna-Trainer Norbert Meier bisher recht konsequentes Verhalten: Wer drin war, blieb auch drin. So geschehen vor knapp anderthalb Jahren, als Ratajczak von einer Verletzung Melkas profitierte und auch nach dessen Genesung die "Nummer eins" bis zum Saisonende blieb.

Zumindest hatte Ratajczak im Stadion an der "Alten Försterei" sofort Gelegenheit, sich auszuzeichnen und für eine "Verlängerung" zu empfehlen. Denn Berlin machte in der ersten Hälfte mächtig Druck, im Strafraum der Gäste brannte es in der ersten halben Stunde oft lichterloh. Auch weil Ratajczak nicht unbedingt den sichersten Eindruck machte. So wäre ihm Karim Benyaminas Kopfball-Aufsetzer beinahe durch die Beine über die Linie gerutscht (23.). Wenig später war er aber rechtzeitig vor John Mosquera zur Stelle, war mitverantwortlich für das torlose Remis zur Pause. "Die Vorteile lagen auf unserer Seite, leider haben wir uns dabei noch nicht selbst belohnt", sagte Berlins Trainer Uwe Neuhaus.

Seine Mannschaft machte vor 15.300 Zuschauern den spielerisch reiferen Eindruck, brachte durch schnelle Kombinationen immer wieder Gefahr vor das Tor der Fortuna. Lediglich unterbrochen durch eine kleine Schwächephase in der zweiten Hälfte. Die von etwa 1800 mitgereisten Fans unterstützten Gäste setzten im Duell der Aufsteiger Kampfgeist und Einsatz dagegen, nach vorne kam jedoch wenig Konstruktives zustande. Meier wusste, dass sich seine Mannschaft nach der Pause steigern musste. Und das tat sie: Hinten standen die Fortunen sicherer, konnten sich trotz des verletzungsbedingten Ausscheidens von Marco Christ auch offensiv auszeichnen.

Als das gerade zum Erfolg zu führen schien, klingelte es hinten - ausgerechnet Kenan Sahin traf mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze. Unerreichbar für Ratajczak, weil Stephan Sieger abfälschte (73.). Der Deutsch-Türke war in der vergangenen Winterpause im Unfrieden von der Fortuna geschieden ("disziplinarische Gründe"), hatte anschließend mehrfach für Union in der 3. Liga getroffen. "Das ist natürlich ein Traum, bei 0:0 gegen seinen Ex-Klub eingewechselt zu werden und dann das entscheidende Tor zu erzielen", sagte Sahin, der aber auch eingestand, dass ihm das Glück zur Seite gestanden habe. "Danach hatten wir das Spiel wieder gut im Griff, mussten kaum noch brenzlige Situationen überstehen", betonte Neuhaus.

Sein Gegenüber Norbert Meier hat nach der ersten Saisonniederlage also nicht nur die Torwartfrage zu lösen: Im Heimspiel am Freitag gegen den TuS Koblenz sollte der Ball auch mal wieder den Weg ins gegnerische Tor finden.

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