Schon am Sonntag gegen Racing Santander kann man erste Tendenzen erkennen. Nach derzeitigem Stand wird Thomas Schlieter mit großer Wahrscheinlichkeit nicht aus der Startformation zu verdrängen sein. Schon in der letzten Saison hatte sich der Abwehrhüne entweder einen Platz in der Dreierkette oder in der Innenverteidigung der Viererkette gesichert. Nun streitet er sich mit Marinko Miletic und Dimitrios Pappas um das Recht, von Beginn an aufzulaufen. „Durch die Verpflichtung von Marinko ist der Konkurrenzkampf noch größer geworden“, weiß auch Schlieter. Wenn Kapitän Benjamin Reichert seine Verletzung auskuriert hat, wird es noch heißer. „Jeder versucht sein Bestes. Natürlich können wir durch unsere Leistungen den Trainer ein wenig beeinflussen, aber im Endeffekt muss er das Team aufstellen“, sagt der ehemalige Velberter, der wieder mal die Nase vorne zu haben scheint. Zudem ist es natürlich auch entscheidend, mit welcher Formation Luginger seine Elf aufs Feld schickt. Gibt es wieder eine Dreierkette, werden drei Innenverteidiger benötigt, greift er auf die andere Variante mit nur zwei Manndeckern zurück, schaut einer in die Röhre. Am Dienstag in Wuppertal begannen Miletic und Schlieter zentral in der Viererkette. Womöglich schon ein Wink mit dem Zaunpfahl von Luginger.
„Allgemein läuft unsere Vorbereitung sehr gut“, berichtet Schlieter. „Alle Jungs ziehen klasse mit, auch von den Ergebnissen her können wir zufrieden sein. Nur mit dem Resultat gegen Wuppertal können wir nicht einverstanden sein.“ Erst am Sonntag kommt es zum richtigen Härtetest gegen Racing Santander. „Das ist auf jeden Fall der dickste Brocken. Aber ich bin mir sicher, dass wir gut gerüstet sind“, grübelt der Abwehrspieler, der schon im Internet auf der Homepage des spanischen Erstligisten gestöbert hat. „Ich habe mir mal den Kader angesehen. Ich kannte zwar nur zwei Akteure, aber natürlich freut man sich darauf, gegen einen Verein mit so einem Namen auflaufen zu dürfen.“ Sein Zusatz: „Truppen, die in der ersten spanischen Liga aktiv sind, besitzen alle eine große Qualität.“
In den vergangenen Jahren schaffte man nach zwei Aufstiegen von der Ober- bis in die Zweite Bundesliga auch direkt den Klassenerhalt. Egal, wen man in diesen drei Jahren fragte, immer wieder wurde der Teamgeist als großes Erfolgsgeheimnis genannt. Hat sich daran etwas geändert? Schlieters Antwort: „Ich dachte eigentlich, es wird diesmal nicht so einfach, weil wir erneut einige neue Leute dabei haben, aber es hat wirklich bei allen direkt gepasst. Man muss aber auch sagen, dass wir Alten es denen, die kommen, auch leicht machen.“ Sein abschließender Zusatz: „Ich bin ohnehin von unseren Neuzugängen überzeugt. Menschlich passt es sowieso super.“