Für den neutralen Fan war es schön anzusehen, den Kölnern dürften eher die Haare zu Berge stehen. Nach einer Viertelstunde führte der 1. FC Köln mit 3:0 gegen den Karlsruher SC, am Ende sprang nur ein 4:4 heraus.
Simon Terodde, als Spieler selbst für den 1. FC Köln am Ball und jetzt TV-Experte bei "Sky", sprach danach Klartext: "Ich habe das Gefühl, die Kölner treffen sich zum Fußball spielen wie auf dem Bolzplatz. Man will etwas Spaß haben. Das sah in den ersten 20 Minuten auch gut aus, aber ich sehe keinen roten Faden."
Luca Waldschmidt (2. Minute) und Damion Downs (7./15.) sorgten früh für eine hohe FC-Führung, ehe Marvin Wanitzek (19./ 27.) die Anschlusstore erzielte. Zwar erhöhte Tim Lemperle (45.+2) zwischenzeitlich auf 4:2, aber Leon Jensen (52.) und Wanitzek (55.) mit seinem dritten Treffer sicherten dem KSC vor 50.000 Zuschauern noch einen Punkt.
Dabei lief es anfangs für Karlsruhe überhaupt nicht rund: Der Mannschaftsbus steckte im Stau, das Team musste die letzten Meter zum Stadion laufen. Das sorgte bei vielen Akteuren für angespannten Mienen. Und als der verspätete Anpfiff erfolgte, waren die Kölner auch noch sofort effektiv.
Sorgte zuletzt die mangelnde Chancenverwertung der FC-Profis für zu wenige Punkte, war diese am Sonntag deutlich besser: Schon nach einer Viertelstunde hatten Waldschmidt und Downs für einen scheinbar beruhigenden Vorsprung gesorgt. Doch der KSC zeigte sich von den Gegentoren wenig beeindruckt, spielte weiter druckvoll und wurde am Ende mit dem Ausgleich belohnt.
Dass die Kölner die Defensive vernachlässigen und "vogelwild" in Richtung gegnerisches Tor spielen, zeige sich an solchen Ergebnissen, sagte Terodde. Der Aussage des Kölners Timo Hübers, der den Geißböcken einen "super offensiven Ansatz" attestierte und als Problem die Tatsache ausmachte, dass der 1. Köln seine Führungen nicht über die Zeit bringe, widersprach Terodde.
"Da gehört schon mehr dazu. Das muss man aufarbeiten, das war jetzt nicht zum ersten Mal der Fall. Da hat man einen richtigen Schlag gegen die Fresse bekommen. Ich bin gespannt, wie man das analysieren wird", sagte er.
Und weiter: "Vorher hat man die Tore nicht gemacht, aber hinten standen sie relativ stabil. Aber heute war es ein offenes Scheunentor und darüber muss man sprechen, weil das jetzt zum wiederholten Male jetzt der Fall ist." Als Nächstes kommt der SSV Ulm 1846 am Samstag, 5. Oktober, 13 Uhr, zum 1. FC Köln.