Am Sonntag (13.30 Uhr, RS-Liveticker) bestreitet der FC Schalke 04 sein zweites Heimspiel in dieser Saison. Es könnte schon darüber entscheiden, in welche Richtung es in den nächsten Wochen tabellarisch gehen könnte.
Denn nach dem tollen 5:1-Sieg gegen Eintracht Braunschweig zum Saisonauftakt kehrten die Königsblauen von den beiden darauf folgenden Auswärtsspielen beim 1. FC Nürnberg (1:3) und dem 1. FC Magdeburg (2:2) mit nur einem Zähler zurück ins Ruhrgebiet. Und stehen nun entsprechend unter Zugzwang.
S04-Legende Rüdiger Abramczik war das auch ein bisschen zu wenig Ausbeute bisher. Der ehemalige Rechtsaußen fordert von der Mannschaft von Trainer Karel Geraerts deshalb ein anderes Auftreten und ein anderes Selbstverständnis. "Wenn du in Nürnberg gewonnen hättest, wäre der Start okay gewesen", meinte "Abi" am Rande des Spiel des S04-Traditionsmannschaft gegen eine Ü36-Kreisauswahl Gelsenkirchens im Parkstadion. "Ich bin ein bisschen enttäuscht gewesen, dass wir uns nach dem 1:0 in Magdeburg wieder so zurückgezogen haben. Ich meine, dass diese Gewinnermentalität mehr im Vordergrund stehen müsste in der Mannschaft."
Vom Spielermaterial gesehen müsste es aus seiner Sicht für einen der vorderen Plätze reichen. "Potenzial ist aus meiner Sicht genügend vorhanden", meinte Abramczik. "Wir haben gute Abwehrspieler, wir haben ein gutes Mittelfeld und auch Alternativen dafür, wenn der eine oder andere mal nicht gut spielt. Und vorne sieht es genauso aus. Ich glaube schon, dass man, wie Karel Geraerts ja auch selbst gesagt hat, unter den ersten Fünf mitspielen muss. Sonst wäre das für mich eine Enttäuschung."
An der fehlenden Abstimmung dürfte es seiner Meinung nach nicht mehr liegen. "Gut, wir haben einige Spieler spät dazubekommen. Aber die meisten hatten jetzt vier Wochen Vorbereitung und es sind auch überwiegend Positionen, die schnell besetzt werden können. Wenn einer Fußball spielen kann, dann müsste das reichen."
Geraerts müsse der Mannschaft nun noch beibringen, stärker auf Sieg zu spielen und sich nicht so früh zurückzuziehen. "Ich bin immer der Meinung, wenn man wie in Magdeburg die bessere Mannschaft ist, dann muss man auf den Dreier gehen. Dann darf ich nicht zurückziehen, sonst steht man auf einmal wieder mit dem Rücken an der Wand. Das ärgert mich."
Ein Beispiel in Sachen Gewinnermentalität könne sich Schalke bei Meister Leverkusen abschauen. "Leverkusen will Spiele gewinnen und nicht Spiele über die Zeit bringen. Und das muss Geraerts in die Mannschaft reinbringen: Wir wollen Spiele gewinnen. Wenn das noch klappt, dann sehe ich eine gute Zukunft für unseren Verein", erklärte der frühere Nationalspieler.