Nach dem 2:0-Sieg beim SSV Jahn Regensburg, der zusammen mit Preußen Münster aus der 3. Liga ins Unterhaus aufgestiegen ist, sah sich Hannover-Trainer Stefan Leitl eigentlich „gut vorbereitet auf das Auswärtsspiel“ an der Hammer Straße.
Weil Leitls Team in Münster aber nicht über ein schmeichelhaftes 0:0-Remis hinauskommen konnte, musste der gebürtige Münchener nach dem Spiel eine Korrektur vornehmen. „Ich denke, das Beste für uns an diesem Nachmittag ist, dass die Null steht und wir einen Punkt geholt haben“, zog Leitl ein Fazit, das er so im Vorfeld der Partie wohl nicht erwartet hatte.
Ron-Robert Zieler, der die Adlerträger im zweiten Spiel der Saison reihenweise in die Verzweiflung trieb, pflichtete seinem Trainer nach dem Punktgewinn bei. „Fast alle 50:50-Zweikämpfe gingen an Münster“, war der Weltmeister von 2014 mit der Arbeit seiner Vorderleute alles andere als einverstanden. „Das ist alles eine Momentaufnahme. Man fährt nicht mal eben nach Münster und frisst die auf.“
Im Gegenteil: Die von Sascha Hildmann trainierten Preußen bestimmten gerade in den ersten 45 Minuten das Geschehen und hatten in Person von Stürmer Malik Batmaz und Mittelfeldmann Luca Bazzoli gleich mehrmals die Möglichkeit, den 35-jährigen Zieler zu bezwingen. Dank sehenswerter Paraden konnte der Schlussmann aber höchstpersönlich dafür sorgen, dass aus den Hochkarätern nichts Zählbares wurde.
„Es hatte gefühlt Pokal-Charakter.“
Ron-Robert Zieler nach dem 0:0 in Münster
„Münster hatte klare Chancen, das sollte nicht passieren“, befand Zieler. Die favorisierten Hannoveraner selbst kamen erst in der Nachspielzeit zur allerersten Möglichkeit des Tages. Ganz zum Unmut des Routiniers: „Wir hatten in der letzten Minute die einzige klare Chance und haben uns generell zu wenig Chancen herausgespielt.“
Für Zieler war der Auftritt beim Aufsteiger aus Münster ein Vorgeschmack darauf, was Hannover in einer Woche im DFB-Pokal bei der drittklassigen Arminia aus Bielefeld erneut erwarten dürfte. „Es hatte gefühlt Pokal-Charakter“, sagte der Routinier nach dem torlosen Unentschieden gegen den vermeintlichen Underdog.