Zu Beginn der Trainingswoche fehlte Cedric Teuchert bei Hannover 96. Aus Gründen der Belastungssteuerung setzte der 26 Jahre alte Stürmer bei der Einheit am Dienstagvormittag aus, ehe er am Nachmittag wieder mit seinen Teamkollegen auf dem Rasen stand.
Logisch, dass die Niedersachsen behutsam mit Teuchert umgehen. Im Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 am Samstag (13.30 Uhr, RS-Liveticker) brauchen sie ihren Torjäger, der bislang an allen zehn Spieltagen zur Startelf gehörte und mit acht Treffern erfolgreichster Schütze der 2. Bundesliga ist.
Acht Tore erzielte Teuchert bereits, sechs davon per Strafstoß. Damit war der gebürtige Coburger für mehr als ein Drittel aller Hannoveraner Treffer verantwortlich. Teucherts Kaltschnäuzigkeit ist ein wichtiger Faktor für den starken Saisonstart von 96. Der Traditionsklub belegt vor dem Duell mit Schalke den vierten Tabellenplatz, kassierte erst zwei Niederlagen.
Das sah in der Vorsaison noch anders aus, während es für Teuchert persönlich auch da schon blendend lief. Mit 14 Toren in 29 Partien absolvierte er statistisch gesehen die mit Abstand beste Saison seiner Laufbahn - und konservierte seine Form über die Sommerpause.
Nun möchte Teuchert den kriselnden Schalkern wehtun. "Wir versuchen unseren Stempel auch auf Schalke wieder aufzudrücken und dann ist es schwierig, uns zu besiegen", sagt er im Vorfeld gegenüber Vereinsmedien. "Da wird eine Menge Druck auf dem Kessel sein, aber für solche Duelle spielen wir alle Fußball."
Für den Angreifer ist es keine gewöhnliche Partie. Anfang 2018 wechselte das damalige Talent vom 1. FC Nürnberg zu den Königsblauen, feierte die Vizemeisterschaft und kam in der Champions League zum Einsatz. Durchsetzen konnte sich Teuchert nicht. Eineinhalb Jahre und 15 torlose Pflichtspiele später zog es ihn nach Hannover, dann zu Union Berlin und in der Winterpause der Saison 2021/22 wieder zu 96.
Eine Verbindung zu Gelsenkirchen besteht aber heute noch: Hier lernte Teuchert zu Schalker Zeiten seine Frau Lisa kennen und heiratete sie in der Stadt. "Wir sind Familie und halten alle zusammen, aber da muss die Fan-Freundschaft für ein Spiel mal aussetzen", meint Teuchert.
Dass der Offensivmann es ernst meint, bewies er schon bei seiner ersten Rückkehr vor gut eineinhalb Jahren. Da erzielte Teuchert den zwischenzeitlichen Ausgleich bei Hannovers 1:2-Niederlage.