Steven Skrzybski ist der Erfolgsgarant von Holstein Kiel. Zum zweiten Mal nacheinander brachte er seine Mannschaft nach einem Rückstand auf die Siegerstraße, indem er doppelt traf. Erst gelang ihm dies beim 3:2 (0:1)-Auswärtssieg gegen den 1. FC Nürnberg, dann am Sonntag beim 3:1 (1:1) über den 1. FC Heidenheim. „Er hat die Qualität und momentan auch das Selbstvertrauen, um solche Dinge reinzumachen“, musste Heidenheims Trainer Frank Schmidt feststellen.
Skrzybski befindet sich in der Form seines Lebens. Er selber kann sich nicht erinnern, dass ihm in seiner Karriere schon mal zwei Tore in zwei aufeinanderfolgenden Spielen gelangen. „Aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht so hoch“, sagt er schmunzelnd. Kein anderer Spieler der 2. Liga ist so effektiv wie der 29-Jährige. Mit acht Toren führt er die Torschützenliste an. Da er zudem vier Treffer vorbereitet hat, ist Skrzybski auch noch der Top-Scorer der Liga.
Aber wie erklärt er seine Treffsicherheit? „Ich glaube, das ist ein Gesamtprodukt der Mannschaft“, antwortet er. „Wir erspielen uns extrem viele Torchancen. Ich glaube, jeder Spieler hat im Schnitt ein, zwei gute Chancen pro Spiel. Ich habe halt aktuell das Quäntchen Glück, dass die Dinger reinfallen.“
Dieses Glück hatte der nur 1,74 Meter große Angreifer nicht immer. Im Sommer 2018 wechselte er für 3,2 Millionen Euro Ablöse vom damaligen Zweitligisten 1. FC Union Berlin, für die er in der Spielzeit zuvor 14 Tore erzielt hatte, in die Bundesliga zu Schalke 04. Dort stand er sogar in den beiden Champions-League-Achtelfinalspielen gegen Manchester City auf dem Platz. In der Saison darauf kam er unter Trainer David Wagner aber nicht mehr zum Einsatz. Zur Rückrunde wurde er innerhalb der Bundesliga an Fortuna Düsseldorf verliehen. Elf Einsätze hatte er dort und erzielte ein Tor.
Ex-Schalker Skrzybski nun bei Holstein Kiel angekommen
Zurück auf Schalke musste er die Abstiegssaison miterleben. Anfang 2021 zog er sich auch noch eine Bänderverletzung zu und konnte mehr als drei Monate nicht am Spielbetrieb teilnehmen. Als er am 32. Spieltag zurückkehrte, war der Abstieg längst besiegelt. Er dürfte also nicht vor Selbstvertrauen gestrotzt haben, als im Sommer 2021 der Wechsel nach Kiel erfolgte. Nachdem ihm 2021/22 in 24 Spielen nur vier Tore gelungen waren, scheint er nun im Norden richtig angekommen zu sein.
„Wir wussten schon länger, dass der Steven ein sehr guter Spieler ist“, sagt Trainer Marcel Rapp. „Aber er hatte natürlich auch viele Probleme und eine schlechte Phase, als er nach Kiel gekommen ist.“ Er war immer wieder verletzt und hatte keinen Rhythmus. Rapp: „Aber jetzt ist er im Rhythmus, ist wenig verletzt, hat viele Trainingseinheiten und ist sehr abschlussstark. Nun hat er auch noch ein Quäntchen Glück dazu. Deswegen ist er im Moment ein herausragender Spieler.“