Während auf Schalke rund 20.000 Fans die Rückkehr des FC Schalke 04 in die Fußball-Bundesliga feierten, wurde am Montagabend in einem Fernsehstudio nahe München auch rege über den Zweitligameister diskutiert. Im „Maschinensucher Doppelpass 2. Bundesliga“ auf Sport1 war auch Markus Anfang, der ehemalige Trainer von Mitaufsteiger Werder Bremen, zu Gast. Eingeblendet wurden immer wieder Bilder der Feierlichkeiten aus Gelsenkirchen. Und so kam es auch zur Frage, die sich immer wieder um Schalkes Zweitliga-Rekordtorschütze Simon Terodde dreht: Ist er diesmal bereit für die Bundesliga?
Markus Anfang hatte eine klare Meinung: „Simon ist definitiv bundesligatauglich. Auch als Aufsteiger – es kommt immer darauf an, in welchen Spielsituationen er eingebracht wird“, sagte der derzeit vereinslose Trainer. „Ich freue mich für ihn und für Schalke. Ich weiß, wie es auf Schalke ist. Ich würde ihnen gönnen, wenn sie eine tolle Saison spielen.“
Größere Themen als Schalke 04
Doch bei einem Gast wie Markus Anfang gibt es für die Gesprächsrunde am Montagabend ein größeres Thema als Schalke 04 – nämlich Anfangs Impfaffäre und Werder Bremen. Der 47-jährige Anfang hatte ein gefälschtes Impfzertifikat verwendet und damit sein Umfeld betrogen. Im November hatte ihn dies den Job als Werder-Coach gekostet. Sein Nachfolger Ole Werner schaffte nun mit den Grün-Weißen am Sonntag eine Woche nach Schalke die direkte Rückkehr in die Bundesliga. „Ich freue mich für die Region, die Fans, den Verein und die Jungs. Dass ich nicht dabei bin, habe ich mir selbst zuzuschreiben“, sagte Anfang über Werders Aufstieg.
Was er an der Impfaffäre am meisten bereue? „Dass ich diesen Fehler gemacht habe. Für mich war es wichtig, von meinem Amt zurückzutreten. Ich habe eine Strafe erhalten, die ich akzeptiert habe. Dann war es wichtig, dass ich mich öffentlich entschuldige, was ich getan habe. Könnte ich es rückgängig machen, würde ich es rückgängig machen. Der Fehler ist allerdings passiert, der gehört zu mir. Ich kann nicht mehr machen, als ich gemacht habe.“
Dennoch will Markus Anfang in den Trainerjob zurückkehren. „Ich habe Gespräche geführt. Ich muss für mich und meine Familie entscheiden, was ich mache und wie ich was mache. Im Fußball kann man nicht alles planen. Daher kann man seinen Job nicht planen – gerade als Trainer. Ich lasse alles auf mich zukommen."