Nach der Amtsübernahme von Daniel Thioune als Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf ging es für die Rot-Weißen wieder aufwärts. Von den sieben Spielen seit der ehemalige HSV-Coach da ist, hat die Fortuna kein einziges verloren. Zuletzt gab es allerdings drei Unentschieden in Folge. Und das liegt vor allem daran, dass Thioune eine der vielleicht größten Probleme der Düsseldorfer immer noch nicht abstellen konnte: die späten Gegentore.
Auch beim Auswärtsspiel in Karlsruhe war es wieder ein Gegentreffer gegen Ende des Spiels, dass den Landeshauptstädtern Punkte kostete. Karslruhes Top-Torjäger Philipp Hofmann traf in der 83. Minute zum 2:2-Ausgleich und damit im Verhältnis sogar noch relativ früh. Die beiden Spiele davor in Paderborn (1:1) und gegen den Hamburger SV (1:1) wurden sogar erst in der Nachspielzeit hergegeben.
Ohnehin haben die Düsseldorfer mit der Nachspielzeit ein riesiges Problem: Insgesamt acht Gegentreffer kassierte die Thioune-Elf, sechs davon noch unter dessen Vorgänger Christian Preußer, nach Ablauf der regulären Spielzeit. Doppelt so viele wie Aue, Platz zwei in dieser Statistik. Darmstadt, Heidenheim oder der KSC haben noch gar kein Treffer nach Ende der 90 Minuten kassiert.
Ein Kopf- oder Konzentrationsproblem gäbe es nicht, sagte Thioune am Sonntag auf der Pressekonferenz, es liege viel mehr an „unfassbaren Fehlern“ in entscheidenden Momenten. Bei vielen Düsseldorfern werden allerdings Erinnerungen an die letzte Bundesligasaison 19/20 wach, als die Fortuna immer wieder Spiele in der Schlussphase herschenkte und am Ende auch und vielleicht auch vor allem deswegen absteigen musste.
Immerhin: Der Vorsprung auf den Relegationsplatz, den aktuellen Dynamo Dresden inne hatte, beträgt aktuell fünf Punkte. Punktet die Fortuna allerdings weiter wie bisher, sollte es nicht mehr gefährlich werden. Im Gegenteil: Thiounes Punkteschnitt von 1,86 auf die Saison hochgerechnet würden Platz eins in der Tabelle bedeuten.