Da der holländische Abwehrspieler bei den Zebras noch unter Vertrag stand, wird eine Ablösesumme fällig. 500.000 Euro fließen von der Alm Richtung Wedau. Beide Vereine sind sich einig, der Spieler und Bielefelds Chef-Etage ebenfalls. Einzig das Annähern zwischen Arminia und Lameys Berater muss noch zu einem positiven Abschluss gebracht werden.
Was sich kurz nach Saison-Schluss schon angedeutet hatte, gewann in den letzten Tagen an Dynamik. Das Kölner Interesse an Manasseh Ishiaku war bekannt, aber mit einem finanzpotenten Top-Club wie Galatasaray Istanbul können selbst die Domstädter nicht mithalten. Rund zwei Millionen Euro werden aus der Türkei für den besten Duisburger Torschützen der abgelaufenen Spielzeit überwiesen. Bruno Hübner, Sport-Chef der Zebras: "Wir können Manasseh nicht halten. Wenn ein Bundesligist oder eben ein internationaler Spitzen-Verein ihr Interesse signalisieren, dann hast du als Zweitligist keine Chance. Es ist absolute Utopie, einen Spieler länger an sich zu binden, wenn er weg will. Was nutzt dir jemand, der unzufrieden ist? Das bringt keinem etwas."
Die Fans verstehen den Deal überhaupt nicht. Flic-Flac-Mana hatte sich in die Herzen der Zebra-Anhänger gezaubert, auch wenn er durch seine eklatant hohe Verletzungs-Anfälligkeit überhaupt nicht konstant zum Einsatz kam. Genau dessen wegen hatten andere Bewerber, die Ishiaku ebenfalls in Belgien beim FC Brügge "gecastet" hatten, von einer Verpflichtung Abstand genommen.
Insofern ist es nachvollziehbar, dass der MSV die Wechsel-Ampel auf "grün" geschaltet hat. Auch die Gewinnspanne ist beträchtlich. Eine Million berappte Duisburg für den nigerianischen Knipser, über zwei Millionen Euro lässt sich Galatasaray mit seinem neuen Trainer Michael Skibbe den Nationalspieler kosten. Hübner: "Das ist ein gutes Geschäft. Bei Lamey verhält es sich ähnlich, wir haben ihn ablösefrei geholt und bekommen nach einer Saison etwas für ihn." Mit dem Unterschied, dass der Holländer weg sollte und Ishiaku eigentlich nicht.
Durch den Verlust des Kraftpakets muss eine Personalie im Angriff neu besetzt werden. "Es gibt Plan B", beruhigt Hübner, "es wird ein Mann aus dem Ausland sein." Dass es nicht immer über die Landesgrenzen hinaus bekannte Leute sein müssen, versteht sich von selbst. Hübner: "Hand aufs Herz: Wer kannte im letzten Sommer schon Ishiaku?"
Mit dem Wolfsburger Cedric Makiadi (24/48 Bundesliga-Spiele), der im rechten Mittelfeld beheimatet ist, sind die Verhandlungen weit vorangekommen. Hübner: "Makiadi ist ein heißer Kandidat." Kleiner Haken: Der Offensivmann spielt auf Christian Tifferts Position. Bis zum Ende der Woche soll auch die Suche nach einem Fitness-Coach (ab)geschlossen sein. Und damit eine von mehreren Baustellen beim MSV.