Vermutlich hätte Simon Terodde Dieter Schatzschneider den Titel des ewigen Zweitliga-Torschützenkönigs ohnehin bald abgenommen. Zu gut ist der Angreifer des FC Schalke 04 mal wieder in Form. Nach sechs Spielen hat er bereits sieben Tore auf dem Konto. Insgesamt kommt er in 259 Zweitligaspielen auf sagenhafte 149 Treffer.
Schatzschneiders Quote liest sich sogar noch beeindruckender. Zwischen 1978 und 1987 erzielte der einstige Mittelstürmer 154 Tore in 201 Zweitligaspielen. Bis jetzt.
Schatzschneider-Tor als Eigentor gewertet
Denn nun hat die DFL gegenüber der "Bild" eine Korrektur bestätigt. Am 28. Juli 1979 stand Schatzschneider für Hannover 96 gegen den OSC Bremerhaven auf dem Platz. Es war der erste Spieltag in der Saison 1979/80 der damals zweitklassigen Regionalliga Nord. Die Hannoveraner gewannen das Spiel mit 4:2, Schatzschneider traf dreifach. Doch nun wurde aus dem Hattrick ein Doppelpack. Das zwischenzeitliche 1:0 wurde als Eigentor von Uwe Groothuis gewertet, wie ein DFL-Sprecher der "Bild" bestätigte.
Für Schatzschneider nach 42 Jahren völlig unverständlich. "Man sollte bei der DFL alle entlassen. Ich bin regelrecht geschockt. Haben die dort nichts anderes zu tun, keine anderen Probleme, als irgendwelche Tore aus der Vergangenheit zu überprüfen? Darüber rege ich mich echt auf", wetterte er gegenüber der "Bild".
Schatzschneider und Terodde würdigen sich gegenseitig
Doch egal ob Schatzschneider nun 154 oder 153 Zweitligatore erzielt hat: Lange dürfte er den Rekord ohnehin nicht mehr innehaben. Die Schalker sind im Aufstiegsrennen auf Teroddes Tore angewiesen und der 33-Jährige liefert beständig. "Der Rekord ist so oder so weg, das muss man akzeptieren", wusste auch Schatzschneider und würdigte seinen Nachfolger in spé. "Simon Terodde hat sich die Bestmarke verdient, er ist ein toller Stürmer." Der wiederum gab sich bescheiden und würdigte Schatzschneiders "wahnsinnige Leistung".