So viel Euphorie wie an diesem Freitag war in Gelsenkirchen lange nicht mehr zu spüren. Knapp 20.000 Fans in der Arena taten ihr Übriges. Für den FC Schalke 04 stand nach einer Horror-Saison der Auftakt in der 2. Bundesliga an. Ein Neuanfang, zu Hause gegen Aufstiegsfavorit Hamburger SV.
Und eigentlich fing alles wie nach Maß an. Neuzugang Simon Terodde erzielte nach acht Minuten das 1:0. Grenzenloser Jubel in Königsblau. Doch am Ende gab es doch wieder hängende Köpfe, so auch beim Torschützen.
„Es war alles angerichtet“, sagte der 33-Jährige bei Sky und erklärte das Spiel aus seiner Sicht: „Wir gehen 1:0 in Führung, fahren gute Konter, waren gallig in den Zweikämpfen.“ Nach der Pause kam der HSV besser ins Spiel, erzielte nach einem zunächst stark parierten Freistoß das 1:1. „Das war schon verdient“, gestand Terodde. Im Anschluss machten die Hamburger das Spiel. Aber „wir hatten die Dinger auf dem Fuß. Da müssen wir treffen und in Führung gehen oder den Ausgleich erzielen.“
Terodde beklagt Chancenverwertung
Beim Stand von 1:1 scheiterte Terodde aus kürzester Distanz am starken HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes und am Pfosten. „So eng ist Fußball“, sagte der Angreifer beim Betrachten der Szene. Und so fiel kurz vor Schluss das 1:2, wieder hatte Terodde die Gelegenheit auf einen Treffer, wieder war Heuer Fernandes zur Stelle. Im Gegenzug fiel das entscheidende 1:3. „Es ist zum Kotzen“, sagte Terodde.
Obwohl Schalke nur 26 Prozent Ballbesitz hatte, sah der Stürmer seine Mannschaft gut eingestellt. Der HSV hätte den Ballbesitz vorrangig in den "torungefährlichen Räumen" verbucht. „Sie waren eiskalt, wir haben die klareren Dinger, aber es war nicht unverdient“, fügte er an.
"Es warten andere Gegner"
Am Ende sprach Terodde von einer bitteren Niederlage. Hamburg hätte es gut gemacht. "Wir müssen das ausklammern, es warten andere Gegner. Hamburg hat das gut gemacht."
Der nächste Gegner hat es allerdings ebenfalls in sich. Ein Auswärtsspiel bei Holstein Kiel, in der Vorsaison knapp am Aufstieg gescheitert, steht auf dem Programm. Es geht schon jetzt um mehr als einen Dreier oder den Saisonstart. Die mühsam aufgebaute Euphorie steht auf dem Spiel. Der Freitagabend auf Schalke, er endete mit vereinzelten Pfiffen.