Dazu hat der 1. FC Magdeburg eine offizielle Anfrage zu den Geschehnissen an die zuständige Bundespolizei Dortmund gestellt. Zudem sammelt der Zweitligist derzeit Informationen von Fans, Fanbetreuung, Fanhilfe Magdeburg sowie Polizei und Bundespolizei. Anschließend will der Verein eine Stellungnahme veröffentlichen und über die weiteren Erkenntnisse zum Polizeieinsatz informieren.
Am vergangenen Samstag waren rund 700 Magdeburger Fans mit einem selbst organisierten Sonderzug zum Auswärtsspiel beim VfL Bochum gereist. Bei der Ankunft am Hauptbahnhof setzte die Polizei sie fest. Der Grund laut eines Polizeisprechers: Bahnmitarbeiter hätten beobachtet, dass Magdeburg-Anhänger vereinzelt Pyrotechnik gezündet und auf Bahngleise geworfen haben.
Polizei wollte jede Person kontrollieren
Daraufhin habe die Polizei jede Person einzeln kontrollieren wollen. Laut Sprecher seien die Anhänger dabei wenig kooperativ gewesen - und es soll vereinzelt zu tätlichen Übergriffen gekommen sein. Ein Fananwalt habe sich daraufhin eingeschaltet, wodurch sich die Lage beruhigte. Der Einsatz am Hauptbahnhof dauerte drei Stunden, wodurch die zunächst festgesetzten Fans erst Mitte der zweiten Halbzeit ins Stadion und zum Spiel gelangten.
Die Fanhilfe Magdeburg, die Fans in Rechtsfragen berät, kritisierte den Einsatz der Polizei im Nachgang scharf. So habe die Polizei einem Anwalt den Zugang zu seinen Mandanten zunächst verwehrt. Auch die sonst übliche Rechtsbelehrung durch die Beamten sei nicht erfolgt. Aufgrund der großen Zahl von Polizeikräften vor Ort mache der Einsatz auf die Fanhilfe einen "lang geplanten Eindruck".
Fanhilfe berät betroffene Fans
Für den kommenden Donnerstag lädt die Organisation nun alle interessierten Fans zu einer gesonderten Sprechstunde im Fanprojekt Magdeburg ein. Dort informieren Vertreterinnen und Vertreter der Fanhilfe über Unterstützungsmöglichkeiten der betroffenen Fans sowie mögliche rechtliche Schritte gegen die Polizeimaßnahmen in Bochum. Zudem ruft die Rechtshilfe-Organisation alle FCM-Fans dazu auf, "Verfehlungen der Polizei zu dokumentieren und Gedächtnisprotokolle anzufertigen". fn