Nach dem torlosen Remis gegen den VfL Bochum hat der Bundesliga-Absteiger Hamburger SV am Dienstagmorgen die Reißleine gezogen und seinen Trainer Christian Titz beurlaubt. Obwohl die Norddeutschen nach zehn Spielen auf dem fünften Platz und dicht hinter den Aufstiegsrängen liegen, kommt dieser Schritt nicht überraschend. Zu enttäuschend waren die Auftritte des HSV in den letzten Wochen. In vier der letzten fünf Spiele konnte der Aufstiegsfavorit keinen Treffer erzielen. Vor allem vor heimischem Publikum ließ die Mannschaft Torgefahr und Spielwitz vermissen. Die Verantwortlichen wollten deshalb eine Veränderung auf dem Trainerposten.
Wolf arbeitete sieben Jahre für den BVB
Am Dienstagmorgen wurde Titz (47) in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass der Trainer mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden sei. „Es gehört zu unserer Verantwortung, die sportliche Situation sachlich zu analysieren. Wir sind zu der Erkenntnis gelangt, dass wir leider nicht die angestrebte Entwicklung genommen haben und ein erhöhtes Risiko sehen, dass wir unser Saisonziel verfehlen werden“, sagt Ralf Becker, Sportvorstand des Bundesliga-Absteigers.
Der HSV hat auch bereits einen Nachfolger für Titz gefunden. Hannes Wolf wird ab sofort das Amt in Hamburg übernehmen. Der 37-jährige Fußball-Lehrer, der 2017 mit dem VfB Stuttgart die Zweitliga-Meisterschaft gewonnen hatte, wird am Mittwoch die ersten Trainingseinheit leiten. Von 2009 bis 2016 arbeitete der gebürtige Bochumer für den Bundesligisten Borussia Dortmund. Beim BVB war er für die zweite Mannschaft, die U17 und die U19 zuständig. Seine Trainerkarriere begann er bei den Amateurvereinen SG Eintracht Ergste und ASC 09 Dortmund. Den ASC führte er als Spielertrainer von der Bezirksliga bis in die Westfalenliga. Der Beginn einer steilen Karriere, die nun beim Hamburger SV fortgesetzt wird.
Autor: Martin Herms