Irgendwie war es typisch für den MSV Duisburg. Mannschaft und Trainer hatten sich im Vorfeld enorm viel vorgenommen und die Fans wirkten heiß auf Wiedergutmachung nach den ersten drei Spielen der neuen Zweitligasaison, die allesamt verloren gingen.
Bevor die Zebras ihren Anhängern jedoch überhaupt irgendetwas positives präsentieren konnten, lag die Mannschaft von Trainer Ilia Gruev schon wieder mit 0:1 zurück. Vorausgegangen war ein kapitaler Lapsus von Innenverteidiger Gerrit Nauber, der nach einem ungenauen Zuspiel von Stanislav Iljutcenko den Ball verstolperte und ihn Fürth-Stürmer Tobias Mohr in den Lauf legte, der eiskalt zur frühen Gästeführung einschob.
„Das war meiner“, gab der 26-Jährige nach der Partie zu. „Klar, der Pass von Stani war vielleicht nicht ganz optimal, aber ich muss den Ball anders annehmen oder ihn einfach wegschlagen. Es tut mir sehr leid für die Mannschaft“. Ehrliche Worte des 1,86 Meter großen Verteidigers, der damit die vierte Duisburger Niederlage in Folge einleitete. Den Kampf um die Bereitschaft könne man der Mannschaft jedoch „auf keinen Fall“ abschlagen, erklärte Nauber weiter. Man habe sich schließlich nach dem frühen Schock über die gesamten 90 Minuten einige Torchancen herausgespielt und die Zweikämpfe angenommen.
Chancenverwertung bleibt ein Manko
Kaufen konnte sich der MSV von dieser Einstellung jedoch nichts, denn der Ball wollte zum vierten Mal in Folge nicht über die Linie gehen. „Das ist schon kurios“, meinte auch Nauber. „Wir wollten viel mit langen Bällen operieren und die zweiten Bälle dann gewinnen. Das ist uns vor allem im zweiten Durchgang gut gelungen, aber dann musst du eben auch mal die Dinger reinschießen“, ärgerte er sich enorm über die erneut schwache Chancenverwertung seiner Mannschaft.
In der Tat hätte der MSV im zweiten Durchgang den Ausgleich erzielen können, vielleicht sogar müssen. Doch weder John Verhoek und Stanislav Iljutcenko, noch die eingewechselten Boris Tashchy und Richard Sukuta-Pasu konnten sich so richtig in Szene setzen. „Vielleicht müssen wir mal die ein oder andere Umstellung vollziehen“, meinte Nauber. Welche Positionen er damit genau meinte, wollte er nicht verraten, aber dass nach den jüngsten Niederschlägen viel Arbeit auf die Mannschaft wartet, war ihm bewusst: „Wir müssen jetzt einiges aufarbeiten und dringend etwas ändern. Ausreden nützen nichts."
Autor: Marlon Irlbacher