Sein Schuss in der 54. Minute wurde zu Teamkollege Robert Tesche abgefälscht. Bruchteile von Sekunden später stand es 1:0 für den VfL - der wichtige Siegtreffer gegen Sandhausen. Lukas Hinterseer war ein Garant für den mühsamen Erfolg der Bochumer, weil er in der Offensive viel für die eigene Mannschaft gearbeitet hat und nahezu an jeder gefährlichen Szene im gegnerischen Strafraum beteiligt gewesen ist. Hinterseer lobte die Leistung der gesamten Mannschaft: „Wir haben wieder unser Gesicht gezeigt, das wir immer zeigen wollen.“ Teile der eigenen Anhängerschaft haben das vor allem zur Pause gegen Sandhausen anders gesehen - es ertönten lautstarke Pfiffe von einigen der 13.821 Zuschauer. Hinterseer zeigte nach der Partie wenig Verständnis für die Reaktionen.
Der VfL-Knipser sauer: „Auch wenn wir gut spielen und es zur Halbzeit 0:0 steht, dann kommen immer wieder Pfiffe. Die machen das Selbstvertrauen nicht unbedingt größer, die verunsichern die Mannschaft.“ Trainer Robin Dutt habe den VfL-Spielern in der Kabine die positiven Erkenntnisse der ersten Halbzeit gegen den SV Sandhausen aufgezeigt, sagte Hinterseer. Bis zum Pausenpfiff war das Offensivspiel der Bochumer für viele Fans jedoch zu ideenlos. Erst mit dem 1:0 durch Robert Tesche wurden sie erlöst. Auch in der Folge habe Hinterseer vereinzelt Pfiffe vernommen: „Wir wollten das 1:0 dann einfach dreckig über die Runden bringen damit nicht noch mehr kommen.“
Top-Stürmer hat keinen Druck verspürt Hinterseer selbst blieb gegen Sandhausen auch im vierten Pflichtspiel dieser Saison ohne einen eigenen Treffer. Doch der Top-Stürmer aus der vergangenen Spielzeit lässt sich nicht zunehmend stressen: „Da war nicht so ein großer Druck. Klar, wir sind in der vergangenen Woche blamabel aus dem Pokal ausgeschieden, aber wir wollten uns beweisen, dass wir es besser können - und das ist uns auch gelungen.“
Unter Robin Dutt avancierte Hinterseer in der vergangenen Saison ab dem 22. Spieltag zum Bochumer Hoffnungsträger. In zwölf Partien unter Dutt erzielte der Österreicher satte acht Treffer - und weckte sogar noch leichte Aufstiegserwartungen beim VfL. Zum Start dieser Saison hat Hinterseer Ladehemmung. Wenn er aber weiter für das Team kämpft und arbeitet, wird der Knoten bei ihm zwangsläufig platzen.
Autor: Christian Hoch