Drei Spiele, drei Einsätze. Sebastian Neumann sieht sich nicht nur deshalb beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg angekommen. „Mittlerweile ist meine Familie auch da. Ich fühle mich wohl“, sagt der Innenverteidiger, der vom Drittligisten Würzburger Kickers zum MSV kam.
Bei den Franken war der 29-Jährige unumstrittener Leistungsträger und Mannschaftskapitän. Diese Rolle hätte er weiterhin inne gehabt, wenn er in Würzburg geblieben wäre. In Duisburg muss er sich einem Konkurrenzkampf stellen. Mit Neumann, Gerrit Nauber, Dustin Bomheuer und Thomas Blomeyer bewerben sich vier Innenverteidiger um – je nach Spielsystem – zwei bis drei Startplätze.
Niederlagen schlagen aufs Gemüt
Diesen Konkurrenzkampf nimmt der Familienvater gerne an. „Ich wollte die Komfortzone verlassen. Wir haben einen offenen Konkurrenzkampf. Das ist der Grund, warum ich nach Duisburg gewechselt bin“, unterstreicht Neumann.
Neumann fühlt sich in Duisburg wohl – nur die beiden Niederlagen gegen Dresden und Bochum schlagen aufs Gemüt. Doch der Abwehrspieler ist davon überzeugt, dass die Ergebnisse bald besser sein werden. „Wir haben gut gespielt. Wir müssen uns weiter auf unsere Stärken besinnen. Wir wollen uns für den Aufwand belohnen“, sieht der gebürtige Berliner das Team grundsätzlich auf Kurs. Neumann: „Die Mannschaft ist intakt. Alle ziehen mit.“
Gute Erinnerungen
Im Nachklang der 0:2-Niederlage gegen Bochum gab Neumanns Defensivkollege Gerrit Nauber bereits zu, wie sehr ihn der Treffer zum 0;1, als Neumann und er beim Freistoß die Mauer öffneten, ärgerte. Auch Sebastian Neumann wurmte dieser Treffer mächtig: „Wir hatten uns entschieden, beim Freistoß zu springen. Im Nachhinein war das die falsche Entscheidung. Das war sehr, sehr ärgerlich.“
Am Freitag sind Neumann und Co. am Böllenfalltor gegen Darmstadt 98 gefordert, das erste Erfolgserlebnis in der Liga zu verbuchen. „Es macht Spaß, dort zu spielen“, erinnert sich Neumann dabei an seine Zeit beim Drittligisten VfL Osnabrück. Vor fünf Jahren landete er mit den Niedersachsen in Darmstadt einen 2:0-Erfolg. Auch der heutige MSV-Stürmer Stanislav Iljutcenko war damals für den VfL am Ball. Und Iljutcenko wiederum schoss den MSV im Februar in Darmstadt zum 2:1-Sieg. An guten Vorzeichen mangelt es zumindest nicht.
Tashchy und Iljutcenko liegen vorne
Nicht nur deshalb wird Stanislav Iljutcenko am Freitag wieder das Vertrauen des Trainers genießen. Gruev ließ im Pressegespräch am Mittwoch durchblicken, dass Iljutcenko und Borys Tashchy im Rennen um die Plätze im Angriff derzeit die Nase vorn haben – und nicht nur, weil sich beide auf Russisch auf dem Platz unterhalten können.
Bei den Stürmern verhält es sich derzeit wie bei den Innenverteidigern. Konkurrenz belebt das Geschäft. Auch die Neuzugänge John Verhoek und Richard Sukuta-Pasu drängen auf einen Platz in der Startelf. „Alle vier sind gute Stürmer. Wer nicht spielt, muss sich gedulden“, sagt der Trainer, der aber auch klarstellt: „Für das Toreschießen sind alle Spieler in der Mannschaft zuständig.“
Autor: Dirk Retzlaff