„Ich bin froh, dass unsere Mannschaft keinen großen Unterschied zeigt in ihren Auftritten auswärts und zu Hause.“ Robin Dutt sagte diesen Satz, als die Rede von der Heimstärke des kommenden Gegners war. Die SpVgg Greuther Fürth hatte schließlich vor der aktuellen Niederlage gegen Regensburg zehnmal nicht verloren im eigenen Stadion. Der Ronhof ist zwar stimmungsmäßig alles andere als ein Hexenkessel, spornt die Fürther Spieler aber gleichwohl an.
Am Freitag wird man sehen, ob die Bochumer Mannschaft willens und in der Lage ist, das Statement ihres Trainers erneut faktisch zu unterfüttern. Große personelle Probleme sind nicht zu erwarten, die mannschaftliche Geschlossenheit, die zuletzt zu sehen war, sollte den einen oder anderen Wechsel auffangen können. Allerdings war Tim Hoogland in den vergangenen Wochen und Monaten schon ein echter Fixpunkt in der VfL-Defensive, dem einen oder anderen Fehlpass zum Trotz. Seine Laufleistung gegen Kaiserslautern war für einen Innenverteidiger herausragend, und in den brenzligen Situationen nach dem Seitenwechsel hat er immer wieder im letzten Moment einen Fuß in die Tür bekommen und den Ball geblockt.
Hooglands Einsatz am Freitag im Frankenland ist fraglich, er hat sich im Training eine Knieverletzung zugezogen. „Aber er fährt mit nach Fürth“, sagt Robin Dutt. Vor Ort wird man dann entscheiden, ob „Hoogi“ spielen kann oder besser noch eine Woche aussetzt. So wie Stefano Celozzi, der ja schon am Dienstag signalisiert hatte, dass er vermutlich noch nicht wieder einsatzfähig sein werde wegen seines Muskelfaserrisses.
So bleibt es also bei drei Rückkehrern in den Kader. Danilo Soares und Thomas Eisfeld sind nicht mehr gesperrt, und dem Einsatz von Jan Gyamerah stehe, so der VfL-Trainer „nichts im Wege“. Fragt sich nur, ob Gyamerah die Außen- oder Innenverteidiger-Position bekleiden wird. Gibt Tim Hoogland grünes Licht, dann wird Gyamerah außen spielen, ansonsten innen. Und außen bekäme in diesem Fall vermutlich Selim Gündüz nach dem engagierten Auftritt gegen Kaiserslautern eine weitere Chance. Dutt: „Er hat sich die Option geschaffen, in der Verlosung zu sein.“
Die weiteren Positionen dürften momentan vergeben sein, zu stabil zeigte sich die Mannschaft in den letzten Wochen. Zumal ja längst auch die vor nicht allzu langer Zeit beklagte Torquote stimmt.
Das Trainerteam wird alles daran setzen, dass die Spieler auf der Zielgeraden und im Bewusstsein, mit 43 Punkten über dem Berg zu sein, nicht den Fuß vom Gast nehmen. „Es ist ja nicht so, dass unsere Siege bereits in der 60. Minute feststehen. Ein paar Sprints weniger, und das Pendel kann in die andere Richtung ausschlagen“, sagt Robin Dutt im Rückblick auf die erfolgreichen Partien gegen Kaiserslautern, Düsseldorf, Sandhausen und Ingolstadt, die man allesamt wegen eines mehr erzielten Tores für sich entscheiden konnte.
Man werde, so der VfL-Trainer weiter, von den Gegnern regelmäßig an „die Grenzen getrieben“. Aber es sei eben auch „die Pflicht“ der Spieler, „an diese Grenzen zu gehen“.